Das Duell der Torhüter
DRESDEN/AUE - SG Dynamo oder FC Erzgebirge: Wer entscheidet das Sachsenderby für sich? Beantwortet wird diese Frage unweigerlich durch die beiden Männer zwischen den Pfosten. Martin Männel (FCE) ist ein ganz eraison. fahrener Hase, spielt seine neunte Zwe
Vielleicht hat Kevin Broll einen Vortei über seinen Mitspielern, die schon l sind. Die haben zwar auch in den be jahren lange gegen den Abstieg gespielt, so extrem wie in dieser Saison. Der 24-Jä kennt das aber aus vier Jahren in Großas tens. Da stand er meist tief unten drin und sich immer. Er hat sich ein dickes Fell ang und geht daher mit einer gewissen Locke die dafür dringend benötigt wird.
Viele sind sich einig. Ohne Broll hätte Dy Chance mehr. Allein seine Paraden auf St. Regensburg sorgten schlussendli Zähler. Nun will der Keeper auc glänzen. Nach dem Dreier bei ist die Wahrscheinlichkeit grö den, auch gegen Aue etwa Der Mut ist zurück. „Wahrsche rechnung war jetzt nicht so me grinst Broll. „Nein, Spaß! Das g Schwung. Wir wussten ja, dass wir selbst aus dem Dreck ziehen müsse ten Schritt haben wir getan. Mit der po stellung müssen wir am Sonntag ins Spiel rei
Jetzt sah es auswärts im Jahr 2020 gar nic aus. Je 0:0 in Heidenheim und bei St. Pauli, de Oberpfalz. Daheim gab es zuletzt zwei Niede klappt es nun auch im eigenen Stadion wied ist Derby. Gegen Aue brennt jeder in Dresde ten wir genauso leben wie unsere Fans. Und mir sicher: Wenn wir so spielen wie in der zw in Regensburg, dass wir auch zu Hause wie Punkte holen.“
Broll selbst wird das Sachsenderby erstm den erleben, diese Emotionen, diese Stimm Atmosphäre im ausverkauften Rund. Der Bä pen. Ein guter Zeitpunkt, um diese Jetzt-ersttalität weiterzuleben. „Wir sind doch in Rege der Pause raus und hatten nichts mehr zu ver nach dem Rückstand nicht. Dann gehst du rein. Ob du dann das 0:2 oder 0:3 hinterher auch scheißegal, verloren ist verloren. So ha Ding gedreht.“Und so soll es für ihn am Son gehen - gern auch mal ohne einem Rückstan zu jagen. Thomas N
Für Martin Männel ist es das 20. Derby! Da hat er seinem Gegenüber Kevin Broll einiges voraus. Dass Dynamo die Rote Laterne seit dem 15. Spieltag durchgängig sein Eigen nennt, liegt definitiv nicht am 24-Jährigen, findet Kontrahent Männel: „Was mir in allen Dynamo-Partien auffiel, und davon habe ich einige gesehen, ist, dass er in schwierigen Situationen die Übersicht behält und Ruhe bewahrt.“
Was Broll für die SGD, ist Männel für den Kumpelverein. Dass Aue zum jetzigen Zeitpunkt bereits bei 34 Zählern steht, hat es auch seinem Rückhalt zu verdanken.
Der 31-Jährige steht wie kein Zweiter für konstant gute Leistungen. Ergo ist es wenig verwunderlich, dass ihn das Fußball-Fachblatt „Kicker“im
Schnitt mit Note 2,58 bewertet. Das bedeutet Platz eins unter allen benoteten Akteuren. Während andere bei der Bewertung um jede Nachkommastelle feilschen würden, nur um einen Rang besser abzuschneiden, ficht es Männel überhaupt nicht an: „Was für mich zählt, ist, dass ich nach dem Spiel in den Spiegel schauen und zu mir sagen kann ‚Du hast eine gute Leistung abgeliefert.‘ Im Vordergrund steht, dazu beizutragen, schnellstmöglich auf die 40 Punkte zu kommen.“
Ein Sieg in Dresden vorausgesetzt und das Ziel wäre nächstes Wochenende mit einem Heimdreier gegen den SV Sandhausen erreicht. Männel grätscht dazwischen, treibt die Flausen mit einem eindringlichen Appell aus: „Ich erwarte ein hartes Derby, das brenzliger als sonst ist, da es für Dynamo schon um alles geht.“
Dabei müsste gerade er mit allen (Derby-)Wassern gewaschen sein, schließlich ist es sein 20. Duell Aue versus Dynamo. „Trotzdem ist und bleibt es ein wahnsinniges Gefühl, in dieses Stadion einzulaufen, vor 30 000 Zuschauern, die mich wohl größtenteils nicht leiden können. Hoffentlich bleibt uns das auch nächste Saison erhalten.“
Das sind starke Worte vom Kapitän der Mannschaft, die sie in Elbflorenz gerne als „lila Schwein“titulieren. Männel: „Ich würde mich freuen, wenn Dynamo nach dem Spiel gegen uns die Kurve kriegt und die Klasse hält. Wir brauchen dieses Derby. Dynamo, mit den Fans, dem Stadion, hat das Potenzial für Minimum 2. Liga!“Michael Thiele