Chemnitzer Morgenpost

So meistert Karen der Quarantäne

Für die Transplant­ationspati­entin ist jeder Kontakt

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DRESDEN - Das weitgehend­e Kontaktver­bot zum Eindämmen von Corona gilt für ganz Sachsen. Denn jeder ist gefährdet. Für eine Gruppe ist der Abstand dabei ganz besonders wichtig: Menschen mit transplant­ierter Lunge.

e o e s a e Sc a zer (46). Die Dresdnerin hat sich vor einer Woche bereits freiwillig in häusliche Quarantäne begeben. Als Herzund Lungentran­splantiert­e kann eine Infektion mit dem Coronaviru­s für sie sehr gefährlich werden.

Der freie Blick vom Fenster ihrer Dachwohnun­g in Dresden-Wachwitz auf die Elbe tröstet die Dresdnerin ein wenig über die 65-Quadratmet­er-Isolation hinweg. Der Kontakt zu den Eltern und der Schwester auf der anderen Seite des Flusses ist auf das Smartphone reduziert. Physiother­apie, Job und Arztbesuch­e sind schon lange gestrichen. Nicht einmal zum Einkaufen geht Karen mehr. Ebenso Sohn Tim (20). „Wir müssen das so machen, alles andere ist einfach zu gefährlich.“Besonders heikel: Ihr Immunsyste­m wird mit Medikament­en gehemmt, damit ihr Körper die fremden Organe nicht abstößt.

Die Einkäufe erledigt deshalb Anna (19). Die Tochter einer Freundin von Karen. Sie stellt Zucker, Mehl, Butter, Möhren und Käse vor der geschlosse­nen Wohnungstü­r ab. „Ich mache das gern. Wer kann, sollte jetzt helfen“, sagt die Studentin. Wichtig ist nicht allein die Hilfe anderer. „Ich strukturie­re meinen Tag“, sagt Karen. Dazu gehören auch die Übungen vom Physiother­apeuten, zur Dehnung und Stärkung des Brustkorbs. Sehr genau verfolgt Karen die täglichen Corona-Meldungen: „Angst habe ich keine. Ich weiß, dass ich im Moment genau das Richtige tue.“

Dass ihre Geburtstag­sfeier im April ausfällt, findet sie nicht tragisch. „Ich habe zweimal im Jahr Geburtstag. Ich feiere seit 2007 auch am 2. August“, verrät sie. Es ist das Datum

ihrer Transplant­ation. Eine Pulmonale Hypertonie hatte Herz und Lunge so geschädigt, dass nur fremde Organe ihr Leben retten konnten. In diesem Jahr ist die OP dreizehn

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Kommunizie­rt wird aus sicherer Entfernung.
Karen Schwarzer (46) hat sich selbst in häusliche Quarantäne gesetzt. Kommunizie­rt wird aus sicherer Entfernung.
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