12 Millionen Euro ergaunert Kopf des Syndikats muss lange in Haft
DRESDEN - Haft für „Manager“Alexander P. (36). Das Landgericht Dresden verurteilte ihn zu sieben Jahren und neun Monaten. Der russische Buchhalter richtete mit einem kriminellen Netzwerk einen Schaden von 12 Millionen Euro an. Helfer Dimitrij K. (26) bekam Bewährung.
Wie berichtet, verwaltete Alexander im Internet ein System, in dem mit geklauten Kartendaten bei Versandhäusern Luxusartikel und Technik bestellt, nach Osteuropa geliefert und von dort verhökert wurden. Das Netzwerk hatte Hunderte illegaler Besteller, Empfänger und Verteiler, die in Bitcoins oder Technik entlohnt wurden. „Sie hatten das Masterpasswort“, so die Richterin. „Sie waren Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens.“
Immerhin hatte „Exemption“, wie Alexander im Netz hieß, umfassend gestanden. „Sonst wäre die Strafe im zweistelligen Bereich gewesen“, so die Richterin.
Wesentlich umfangreicher hatte laut Kammer der Mitangeklagte Dimitrij K. ausgesagt. Auf sein Konto gehen 785 Pakete mit einem Schaden von 500 000 Euro. Was auch daran lag, dass der Informatiker sein „Bestellsystem“automatisierte. „Sie haben sozusagen ihr Uni-Wissen für die andere Seite benutzt“, konstatierte die Richterin, die Dimitrij aber hoch anrechnete, schon im Ermittlungsverfahren mehr preisgegeben zu haben, als die Fahnder bis dahin wussten. Er bekam deshalb Bewährung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. sts