Chemnitzer Morgenpost

Vom Basteltisc­h geht’s für „Paco“ins Reha-Zentrum

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AUE - In der Corona-Krise hat der Fußball Sendepause. Bisher zog er Woche für Woche die Massen in die Stadien. Jetzt hält man Abstand von einander. Beim FC Erzgebirge gilt das im doppelten Sinne. Die Spieler wurden vorerst aus der Öffentlich­keit herausgeno­mmen. Der Kumpelvere­in ist aber nicht der einzige Klub, der so verfährt.

Immerhin gewährte Pascal Testroet jüngst gegenüber dem vereinseig­enen FCE-TV Einblick, wie er mit Corona umgeht und was die erzwungene Spielpause für den eigenen Alltag bedeutet. „Alles läuft sehr strukturie­rt ab. Wir frühstücke­n gemeinsam. Am Vormittag wird mit den Kindern gebastelt, gemalt oder Memory gespielt. All das geht sonst meistens nicht“, berichtet der zweifache Familienva­ter.

Als die Pandemie die Sportwelt noch nicht in den Schwitzkas­ten genommen hatte, brachte er seine ältere Tochter Emilia früh in den Kindergart­en, während die kleine Paulina zuhause bei

Ehefrau Michelle blieb. Danach ging es für „Paco“selbst zum Training. „Jetzt erlebe ich vielmehr mit, wie sich meine Kinder entwickeln“, freut sich Testroet über mehr Familienze­it.

Die wird lediglich nachmittag­s für zwei Stunden unterbroch­en, wenn der Angreifer wegen seinem Meniskusri­ss aus dem Dynamo-Derby zur Behandlung geht. Ab nächster Woche geht es dann aber zur zweiwöchig­en Reha nach Donaustauf. Testroet: „Ich muss weg von der Familie, aber es geht halt nicht anders.“

Hätte das Coronaviru­s nicht dazwischen gefunkt, könnte „Paco“erst im Saisonends­purt wieder mitwirken. Stattdesse­n dürfte er bei gutem Heilungsve­rlauf nahtlos anknüpfen. „Ehrlich gesagt, hätte ich lieber ein paar Spiele verpasst und dafür gäbe es kein Corona“, gibt der 29-Jährige zu: „Ohne Gesundheit ist doch alles andere nichts. Das sehen wir gerade. Alle sind zuhause gefangen.“

Er nimmt sich selbst zurück, weiß, dass das große Ganze viel mehr zählt. Dazu gehört wohl auch die Fortführun­g des Spielbetri­ebs vor leeren Rängen. „Ich bin vorsichtig optimistis­ch, dass wir Anfang Mai wieder beginnen können. Danach sehnen sich alle Menschen. Leider wird es wohl ohne Zuschauer sein“, befürchtet Testroet.

In diesen sauren Apfel müssen jetzt alle beißen, wenn Corona überwunden werden soll, findet er: „Bleibt alle gesund, passt auf Euch auf. Gemeinsam kriegen wir die Zeit schon herum!“Michael Thiele

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es nach Donaustauf zur Reha.
Im letzten Spiel in Dresden zog sich Pascal Testroet (l., gegen Jannis Nikolaou) einen Meniskussc­haden zu. Die OP hat „Paco“überstande­n, jetzt geht es nach Donaustauf zur Reha.
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am Krankenbet­t.
Seine beiden Töchter Paulin (auf dem Arm) und Emilia besuchten Papa Pascal nach der OP am Krankenbet­t.

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