HSV stürzt wieder einmal ins Chaos
HAMBURG - Heute, 11 Uhr, Volksparkstadion, Krisensitzung. Wenn sich der Aufsichtsrat des Hamburger SV zu einem außerplanmäßigen Treffen versammelt, ist klar: Auf den Traditionsverein kommen wieder einmal turbulente Tage zu.
Es ist wahrscheinlich, dass zumindest einer der Vorstände namens Bernd Hoffmann (Chef), Frank Wettstein (Finanzen) und Jonas Boldt (Sport) den Job verlieren könnte.
„Ich hoffe es“, hatte Klaus-Michael Kühne unter der Woche auf die Frage gesagt, ob es in absehbarer Zeit zu einer personellen Neuaufstellung beim HSV kommen werde. Und damit an der Elbe den Wirbel um das zerstrittene Führungstrio noch einmal verstärkt. Die Reibereien zwischen Hoffmann, Wettstein sowie Boldt bezeichnete der milliardenschwere Investor des Klubs als „degoutant“, was so viel bedeutet wie ekelhaft oder widerlich.
Während der Rest des Fußball-Business also damit beschäftigt ist, die Folgen
der Coronavirus-Pandemie einzudämmen, spielt sich im hohen Norden ein eigenes kleines Drama ab. Am Mittwoch mussten Hoffmann, Wettstein und Boldt erneut einzeln vor ausgewählten Mitgliedern des Aufsichtsrates vorstellig werden, um über die Zerwürfnisse zu beraten.
Nach Informationen des Hamburger Abendblatts kommt das Kontrollgremium heute wieder zusammen, um die „entscheidende Frage“zu beantworten: „Findet sich im Aufsichtsrat eine Mehrheit, um entweder Vorstandschef Hoffmann oder dessen Kollegen Boldt und Wettstein zu kündigen?“