Sachsen-MP eröffnet erste Corona-Hotline
DRESDEN - „Kretschmer, guten Tag!?“Anrufer am Freitag staunten nicht schlecht, als sie gestern erstmals die zentrale neue Telefonberatung des Freistaates zu Corona anriefen. Der MP persönlich beantwortete Fragen.
Die Corona-Hotline (heißt tatsächlich so) ist Montag bis Freitag zwischen 7 und 18 Uhr sowie am Wochenende jeweils 12 bis 18 Uhr geschaltet. Nummer: 0800/1000 214. „Hier gibt es alle Informationen zum Umgang mit den Allgemeinverfügungen“, so ein Sprecher des MP. Also Antworten zum Umgang mit der Ausgangsbeschränkung im Kern, aber auch zu Ladenöffnungen und vor allem der Notbetreuung an Kitas und Schulen.
Die Zentrale befindet sich im Sozialministerium in Dresden. Hier sitzen in einer Art Klassenzimmer abgeordnete Mitarbeiter des Freistaates und beantworten, korrekt in
Bankreihen und mit Abstand voneinander getrennt, Anfragen aus dem ganzen Land. Als Kretschmer (44, CDU) das erste Mal abhebt, geht es um den Besuch pflegebedürftiger Familienangehöriger. Eine Tochter fragt, ob sie ihre Mutti sehen darf. Kretschmer beruhigt sie einerseits, dass es bei einer Unterwegskontrolle sicher nicht schwerfallen dürfte, den Besuch glaubhaft zu machen. Er gibt aber auch zu bedenken: Jeder Kontakt weniger wäre besser. „Ich weiß nicht, ob Ihre Mutter noch eine Weile aushält. Das müssen Sie für sich entscheiden.“
Eine ähnliche Antwort gibt er auch, als es um den Besuch eines Vaters beim operierten Kind geht. Eine Anruferin aus seiner Heimatstadt Görlitz ermuntert er zum Corona-Test bei einer Bekannten im Altenheim: „Husten? Das kann in so einer Einrichtung sehr, sehr gefährlich sein.“