Seine Fahrer sicher n in unseren Supermärkten den Nachschub
DRESDEN - Wie schnell waren die Schimpfworte zur Hand, wenn sich zwei Laster auf der Autobahn ein „Rennen“lieferten. Wenn sie auf der kurvenreichen Landstraße nicht überholt werden konnten. Und heute? Sind die Brummi-Fahrer unsere Alltagshelden. Denn Männer wie der Dresdner Spediteur Jörg Baumann (52) beliefern Supermärkte mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
„Um drei Uhr fahren die Ersten vom Hof“, sagt Baumann. Er koordiniert 60 eigene Laster und 50 Subunternehmer, beschäftigt 80 Fahrer. Sie bringen Milch, Nudeln, Toilettenpapier & Co. von Produzenten und Zentrallagern in die Supermärkte. „Wir arbeiten in drei Schichten, von Sonntag 19
Uhr bis Samstag 14 Uhr.“Seine Laster beliefern Lidl, Norma, Aldi, Penny, Kaufland, Konsum, Edeka und Biomärkte in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
„150 bis 400 Kilometer sitzt jeder Fahrer täglich hinterm Steuer. Wir versorgen allein den Konsum täglich mit 600 bis 700 Rollcontainern Ware.
Das ist doppelt so viel wie vor der Corona-Krise“, weiß Baumann. Immerhin: Ein Rollcontainer kann mit bis zu 400 Kilo Lebensmitteln beladen werden. „Das ist ein echter Knochenjob. Deshalb fahren bei uns auch nur Männer. Denn sie müssen die 30 Container, die in einen Laster passen, auch ausladen.“Zwei, drei
Touren stehen bei jedem Fahrer täglich im Auftragsbuch. Rund 1000 Rollcontainer sind allein in Dresden in Umlauf.
Bei so vielen Kontakten ist Schutz notwendig. „Putzen und Desinfizieren sind bei uns ohnehin Standard. Jetzt habe ich noch zusätzliche Desinfektionsmittel und Handschuhe ausgegeben. Zum Glück sind bei uns noch alle gesund“, freut sich Baumann. Und auch darüber, dass die Arbeit seiner Berufskraftfahrer endlich mal anerkannt wird ...