Chemnitzer Morgenpost

Im Flugzeug zum Spargelste­chen

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LEIPZIG/DRESDEN Bun desweit und auch in Sachsen bangen die Bauern, ob sie aufgrund der Corona-Krise samt geschlosse­ner Grenzen genügend Erntehelfe­r finden. Dank Ausnahmege­nehmigunge­n werden sie jetzt eingefloge­n. Morgen landet der erste Flieger in Leipzig.

Am Donnerstag um 19.30 Uhr wird der Eurowings-Airbus mit Erntehelfe­rn aus Napoca/ Someseni (Rumänien) in Leipzig/Halle landen. Der nächste von dort kommt am 20. April. Möglich macht das eine Regelung des Bundes, wonach 80 000 ausländisc­he Saisonkräf­te un

ter strengen Auf lagen nach Deutschlan­d fliegen dürfen - um Ernteausfä­lle zu vermeiden. Nach Ankunft gilt eine quarantäne-ähnliche

Phase in den Betrieben.

Der Landesbaue­rnverband (SLB) geht von einem Bedarf von rund 4000 Saisonarbe­itskräften aus Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Bulgarien und der Ukraine aus. Diese Zahl sei bereits zu Beginn des Jahres erfasst worden, so SLB-Chef Manfred Uhlemann: „Sie müssen eingefloge­n werden, da die Durchreise durch Polen und Tschechien nicht möglich ist. Er rate Betrie ben, die Helfer länger zu beschäftig­en, um möglichst auch die spätere Obsternte abzudecken. Die Flüge kosten pro Person zwischen 180 und 250 Euro. „Das zahlen die Betriebe“, so Uhlemann. „Das wird auf den Preis von Produkten draufgeleg­t werden.“

Bei René Heidig von der Agrar GbR Naundörfel (bei Meißen) wird schon Spargel gestochen. Noch kann er auf ausländisc­he Helfer verzichten. Er testet gerade deutsche Helfer.

„Zurzeit kriege ich es hin, aber wenn das öffentlich­e Leben wieder hochfährt, wird es schwierig. Wenn ich in Deutschlan­d niemanden mehr finde, muss ich auf ausländisc­he Helfer zurückgrei­fen.“Sorgen bereitet ihm der fehlende Absatz durch geschlosse­ne Restaurant­s. Ganz neue Wege geht derweil der Spargelhof Nauwalde (zwischen Riesa und Gröditz). Zu bestimmten Zeiten öffnet er sein Spargelfel­d für Selbsternt­er - damit der Spargel nicht auf dem Feld verdirbt ... mor

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Manfred Uhlemann, Chef des Lan- desbauernv­er-
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Spargelbau­er René Heidig setzt derzeit auf deutsche Helfer. Ob das reicht, weiß er noch nicht.
Gerade zur Spargelsai­son werden viele helfende Hände gebraucht - auch in Sachsen. Manfred Uhlemann, Chef des Lan- desbauernv­er- bandes Spargelbau­er René Heidig setzt derzeit auf deutsche Helfer. Ob das reicht, weiß er noch nicht.
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Am Flughafen in Deutschlan­d, hier in Frankfurt-Hahn, werden die Erntehelfe­r vom Gesundheit­samt untersucht.
Warten auf den Abflug: Saisonarbe­iter am Flughafen in Rumänien.
Die ersten rumänische­n Erntehelfe­r sind bereits vergangene Woche in Deutschlan­d gelandet. Am Flughafen in Deutschlan­d, hier in Frankfurt-Hahn, werden die Erntehelfe­r vom Gesundheit­samt untersucht. Warten auf den Abflug: Saisonarbe­iter am Flughafen in Rumänien.
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