FSV-Schwäne geben Vogel Strauß
Quarantäne-Quartier, DFB-Regress, Re-Start-Verlegung?
ZWICKAU - Hält der Deutsche Fußball-Bund auch nach seinem heutigen Bundestag am geplanten Drittliga-Re-Start am Sonnabend fest, empfängt der FSV Zwickau in fünf Tagen Hansa Rostock.
Es wäre ein ungleiches Duell, was die Vorbereitung anbelangt. Während die Kogge bereits am 14. Mai ins Mannschaftstraining einsteigen konnte, erhielt Zwickau erst letzten Dienstag und damit fünf Tage später die offizielle Bestätigung durch das lokale Gesundheitsamt. Es ist eine Unwägbarkeit, mit der sie sich arrangieren müssen, aber nicht die einzige.
Wie verhält es sich mit dem Quarantäne-Quartier, das im Hygienekonzept vorgeschrieben ist? Erwägt der Verein, den DFB für die anfallenden Kosten, wie es Waldhof Mannheim vorhat, zur Kasse zu bitten? Wird eine Verlegung des Re-Starts beantragt? Ist bereits ein rechtlicher Beistand eingeschaltet worden? Wie wappnet man sich für einen Ligabetrieb über den 30. Juni hinaus? Leihgaben wie Elias Huth (Kaiserslautern) oder Sascha Härtel (Aue) müssten zu ihren Klubs zurückkehren, Leistungsträger wie Johannes Brinkies oder Ronny König wären vertragslos.
Halle, Magdeburg oder Mannheim, alle drei Vertreter aus der Riege der Abbruchs-Befürworter, kommunizieren ihre Argumente deutlich. Zwickau pocht ebenfalls seit Wochen auf ein vorzeitiges Saisonende, schweigt neuerdings aber.
Die Schwäne setzen auf die Vogel-Strauß-Taktik. In Coronaeiten, wo die Kontaktaufnahme ohnehin nur über technische Hilfsmittel funktioniert, halten die oberen noch einmal mehr Abstand.
Sowohl Vorstandssprecher Tobias Leege als auch Sportchef Toni Wachsmuth waren mehrfach für Nachfragen nicht erreichbar. Es herrscht Schweigen im Walde ... Michael Thiele