Entschuldigung nach Nazarov-Jubel
AUE - Dimitrij Nazarov wusste nach seinem Kopfballtor gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) ganz genau, bei wem er sich zu bedanken hatte. Es war Veilchen-Busfahrer und Teambetreuer Thomas Romeyke, der die lila-weißen
Profis am Donnerstag auf dem Weg nach Nürnberg mit seinem gedankenschnellen Handeln vor einem schlimmen Verkehrsunfall bewahrte (MOPO berichtete).
„Er hat uns mit seiner plötzlichen Reaktion das Leben gerettet“, ist sich Nazarov bewusst. Deswegen machte er sich in der 51. Spielminute schnurstracks auf den Weg in Richtung Seitenlinie und herzte Romeyke innig.
„Nach meinem Tor kam das alles noch mal hoch. Ich weiß, dass ich damit gegen die Richtlinien, wie gejubelt werden darf, verstoßen habe. Hoffentlich kann die DFL das nachvollziehen und drückt ein Auge zu“, bittet „Dima“den Ligaverband um Verständnis.
Zumal Romeyke, als ihm Nazarov in die Arme sprang, eine Schutzmaske trug und sich als Mitglied des Funktionsteams alle zwei Tage einem Corona-Test unterziehen muss - genau wie die FCE-Profis.
Wird Nazarov sanktioniert, wäre es für ihn ein kleiner Wermutstropfen
in einer Spielzeit, die bisher äußerst erfolgreich verläuft. Der 30-Jährige ist bei Dirk Schuster im zentralen Mittelfeld gesetzt, absolvierte bisher 27 Zweitliga-Einsätze, in denen ihm zehn Treffer gelangen. „Jeder weiß, wie schwer die letzte Saison für mich war. Außer Kurzeinsätzen ging nicht viel. Manchmal bin ich froh gewesen, wenn ich in den drei Minuten, die ich ran durfte, einmal den Ball gespielt hatte“, blickt der augenblicklich beste Veilchen-Knipser zurück: „Jetzt ist das Vertrauen da.“
Da gelingen Dinge, die hätte sich „Dima“nicht einmal erträumen lassen. „Ein Kopfballtor in der 2. Liga? Das habe ich noch nicht geschafft. Auch ob ich vorher schon zweistellig getroffen habe, bin ich mir nich sicher“, muss sich Nazarov manch mal selbst kneifen.
Laut transfermarkt.de gelange ihm erst einmal zehn oder meh Tore. Vor elf Jahren (2008/0 knipste der Aserbaidschaner a A-Junior für den 1. FC Kaiserslau tern in der „U19“-Bundeslig 14-mal. Michael Thiel