Wir lassen uns das Singen nicht verbieten
In vielen Bereichen der Gesellschaft ist das Kontaktverbot wenn nicht aufgehoben, so doch gelockert. Gleichwohl nehmen nur wenige Theater den Spielbetrieb der laufenden Saison wieder auf. Hoch ist für viele der Aufwand, die Schutzvorgaben zu erfüllen, gering nur der finanzielle Ertrag. An Konzepten wird gefeilt.
Vorerst verlegen viele Bühnen ihre Aktivitäten ins Netz. Die Sächsische Staatsoper startet am Donnerstag mit einem neuen Streaming-Format, aufgezeichnet am Freitag in der Semperoper.
Ein Pianist, außerdem Sängerin oder Sänger, dahinter die gähnende Leere des Zuschauersaals. Es ist ein passendes Bild, dass die Produzenten für ihren Stream gewählt haben. Die Botschaft lautet: Auch wenn keiner reinkommt ins Haus, spielen wir im Haus für unser Publikum. „Semper:Donnerstag“ist der schlichte Titel des neuen Formats, das am 28. Mai über
erstmals ausgestrahlt wird. Es startet mit Liedern von Richard Strauss, gesungen von Christa Mayer, Tuuli Takala und Sebastian Wartig, am Klavier begleitet von Johannes Wulff-Woesten.
„Da es momentan anders noch nicht geht und solange die hygienekonzeptionellen Planungen zur Öffnung des Hauses für den Publikumsverkehr noch laufen, passen wir uns den Gegebenheiten an“, so Intendant Peter Theiler. Man wolle auch in der Krise präsent sein. Theiler: „Das sind wir der Öffentlichkeit und unserem Publikum schuldig“.
Das „Donnerstags“-Format ist neben „Wochenend-Streams“, „Wohnzimmerkonzerte“und „Pausengespräche“das vierte seiner Art, das die Semperoper produziert und ins Netz stellt. Am Donnerstag der nächsten Woche (4. Juni) sind die Liebeslieder-Walzer von Johannes Brahms Programm. Singen werden Katerina von Bennigsen, Stepanka Pucalkova, Matthias Henneberg und Gerald Hupach. gg