Was bald alles wieder erlaubt ist
DRESDEN - Besuche in Altenheimen, Familienfeiern, Busreisen: Die Staatsregierung hat für kommende Woche weitere Lockerungen angekündigt. Motto: Mehr Eigenverantwortung, weniger staatliche Vorgaben. Maskenpflicht und Abstandsgebot bleiben aber.
„Wir wissen jetzt viel über die Krankheit und die Übertragungswege. Und es gibt ein niedriges Infektionsrisiko in Sachsen“, begründete Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU). Von Montag auf Dienstag gab es in neun Landkreisen keine neuen Corona-Fälle. Deshalb sei es richtig, den „Staat weiter zurückzunehmen“.
Die Lockerungen - die noch nicht beschlossen wurden
- sollen mit der neuen Corona-Verordnung am 6. Juni inkraft treten und bis Ende Juni bzw. Anfang Juli gelten, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (61, SPD) an. Hygienemaßnahmen, Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie Geschäften und Mindestab stand bleiben, dies sei absolut zumutbar, so Kretschmer.
Konkret sollen Besuche in Alten- und Pflegeheimen künftig generell erlaubt sein - mit Auflagen (Maske und Abstand). Größere Familienfeiern (auch geschlossene Gesellschaften in Restaurants) sollen ebenfalls möglich sein. „Noch diskutieren wir aber, ob die Zahl von 50 Personen richtig ist“, so Kretschmer. Denn die Gesundheitsämter müssten immer noch in der Lage sein, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Auch Busreisen werden wieder möglich sein, so Kretschmer. „Ein Hygienekonzept wird nötig sein, dann kann es losgehen.“
Bei den Kontaktbeschränkungen - etwa für private Treffen zu Hause - gibt es noch Abstimmungsbedarf. Im Gespräch sind bis zu zehn Personen, die erlaubt sind. Ebenso wird noch über
Kinderfreizeiten in den Ferien und eine mögliche Öffnung von Hallenbädern, Saunen und Heilbädern diskutiert. Kretschmer: „Wir treffen unsere Entscheidungen immer nach gründlicher Abwägung, wir hören auch kritische Stimmen.“Es sei wünschenswert, wenn das von Kritikern der Maßnahmen respektiert würde.
Morgen
Abend will die Regierung dazu an einem
Runden Tisch auch mit Kritikern diskutieren.