Chemnitzer Morgenpost

„Ich will es besonders gut machen“

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DRESDEN - Für Ex-No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa (38) ist es fürwahr ein Bühnen-Comeback: Als Neu-Mitglied der Frauenband Medlz singt sie heute erstmals in Dresden. Der Auftritt in der Jungen Garde läuft im Rahmen des Sommer-Programms „Mit Abstand das Beste“.

„Nach der langen Vorbereitu­ng ist es sehr aufregend für uns, das neue Programm zu performen“, sagt Benaissa, die im vergangene­n Oktober als neues Medlz-Mitglied präsentier­t wurde. Mittlerwei­le fühle sie sich angekommen in der A-cappella-Gruppe: „Die Chemie stimmt zwischen uns, nicht nur musikalisc­h, sondern vor allem auch menschlich.“

Dem für das Frühjahr geplanten Heimdebüt hatte die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Die Krise hat unsere Pläne total durchkreuz­t“, erzählt Benaissa. Ende März hätte das erste gemeinsame Konzert angestande­n, der Terminkale­nder sei voll gewesen. Die Sängerin: „Wir haben uns alle angeguckt und ahnten: Das wird erst mal nichts.“Die Gruppe machte das Beste daraus: Man habe sich zu viert viel Zeit genommen, viel geprobt und auch viel Musik aufgenomme­n. Ein Weihnachts­album sei dabei entstanden, aber zuvor geht es erstmal um die Platte, die auch dem Live-Programm ihren Titel gibt: „(das) läuft bei uns! - Soundtrack unseres Lebens“. Welche für sie wichtigen Stücke hat Benaissa beitragen können?

„Am liebsten hätte ich ganz viele Balladen reingeholt“, sagt Sie, die diese Aufgabe gar nicht so einfach fand. Natürlich musste ein Titel der „No Angels“dabei sein, ganz klar. „Aber nicht so etwas naheliegen­des wie ‚Daylight““, lacht die Ex-Sängerin der 2000er-Girlband. „Rivers ofJoy istesgewor­den.„Wirhabenes­anders arrangiert, als ein lebensbeja­hendes Beispiel in diesen Zeiten.“Ein anderes Herzensanl­iegen war ihr „The Best“von Tina Turner. „Ich liebe diese Künstlerin, sie ist für mich ein Riesenidol“, schwärmt die gebürtige Hessin. Turner sieht sie als Vorbild: „Tina ist eine afroamerik­anische Frau, war alleinerzi­ehende Mutter und hat nach einer schweren Phase ein großartige­s Comeback geschafft.“

So ein Karriereti­ef hatte Nadja Benaissa selbst durchgemac­ht, 2010, als sie nach der Trennung von den „No Angels“zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt wurde, weil sie trotz HIV-Erkrankung ungeschütz­ten Sex hatte. Ein Riesenskan­dal war das damals, den sie aber heute überwunden hat. Benaissa: „Ich hatte mich ja lange zurückgezo­gen, habe mich neu sortiert und musste viel verarbeite­n.“Mittlerwei­le hat sie ihr Abitur nachgeholt, eine Ausbildung absolviert und ihre inzwischen erwachsene Tochter großgezoge­n. Sie habe viel an sich gearbeitet und sei erwachsen geworden: „Jetzt genieße ich das Leben und die neue Karriere.“

Und die sei jetzt eng mit den Medlz verknüpft, bei denen sie längerfris­tig ihren künstleris­chen Mittelpunk­t sieht. „Das kann man ja auch nicht nebenbei machen“, sagt Benaissa und schickt ihr erdig-souliges Lachen hinterher. Live hatte sich die Gruppe vor gut einer Woche im Schwarzwal­d erprobt. „Es war anfangs etwas holperig“, gesteht sie. Das soll heute beim Heimdebüt der Band anders werden. Sie fühle sich Dresden mittlerwei­le verbunden, so die in Berlin lebende Benaissa. Am Rande der Arbeit in Proberaum und Studio habe sie hier viele Menschen kennengele­rnt und sagt: „Jetzt will ich es auch besonders gut machen.“

Beginn: 19 Uhr, Restticket­s: 32 Euro. hn

 ??  ?? Mit Neu-Mitglied Nadja Benaissa (38, 2.v.l.) präsentier­en die Medlz ihr Programm „(das) läuft bei uns“! unter anderem in Oelsnitz/V. (19.9), Coswig (30.10) und Freital (14.11).
Mit Neu-Mitglied Nadja Benaissa (38, 2.v.l.) präsentier­en die Medlz ihr Programm „(das) läuft bei uns“! unter anderem in Oelsnitz/V. (19.9), Coswig (30.10) und Freital (14.11).

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