Heß, Storl, Vetter & Bebendorf Viermal DM-Gold für Sachsen?
BRAUNSCHWEIG - Nun steigt sie also, die DM. In Braunschweig und natürlich unter den heutzutage hierzulande üblichen Auflagen - ohne Zuschauer, strenge Hygiene-Bedingungen.
Insgesamt dürfen nicht mehr als 999 Personen (Athleten, Betreuer, Kampfrichter, Organisatoren, Ordner, Medienvertreter) gleichzeitig im Braunschweiger Eintracht-Stadion sein, die Sportler nur in genau vorgegebenen Zeitfenstern die Arena und den Aufwärmplatz betreten. Die ARD überträgt morgen ab 17 Uhr, das ZDF am Sonntag (17.10 Uhr).
Nicht dabei sind Asse wie die Olympiasieger Christoph Harting (Berlin/Diskus) und Thomas Röhler (Jena/Speer), Kugelstoß-Ex-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge), Sprinterin Gina Lückenkemper (Berlin) und Dreispringerin Kristin Gierisch (Chemnitz). Dafür eine ganze Reihe Sachsen, von denen einige Titel- und Medaillenchancen haben.
Ein ganz heißer Gold-Kandidat ist Dreispringer Max Heß. Der Chemnitzer ist in Deutschland konkurrenzlos, konzentriert sich daher vor allem auf die Weite.
„Ich möchte schon wieder über 17 Meter springen“, meinte der 24-Jährige.
Auch Kugelstoßer David Storl (Leipzig) dürfte der Titel nicht zu nehmen sein. Der Ex-Weltmeister hat in diesem Jahr schon an der 21-m-Marke gekratzt (20,84) - knackt er die in Braunschweig?
Im Speerwerfen ist Johannes Vetter nach der Absage von Röhler klarer Favorit. Der für Offenburg startende Dresdner ist nach Ellbogen-Problemen topfit. Beweis: Am vergangenen Sonnabend gewann der Ex-Weltmeister beim Meeting in Kuortane/ Finnland mit starken 86,94 m.
Erneut Gold peilt auch Vorjahresmeister Karl Bebendorf über 3 000 m Hindernis an. „Mein Ziel ist die Titelverteidigung. Die Zeit ist mir dabei erst einmal egal“, meinte der 24-jährige Dresdner.
Hauptkontrahent wird erneut der Erfurter Martin Grau, den Bebendorf im Vorjahr in einem packenden Finish um 25 Hundertstel hinter sich lassen konnte.
Gute Aussichten auf Edelmetall hat Sprinterin Rebekka Haase - sowohl über 100 als auch 200 m. Die in Wetzlar trainierende Zschopauerin ließ kürzlich über die kurze Distanz mit starken 11,11 Sekunden aufhorchen. „Ich habe extrem viel Motivation zu zeigen, dass ich immer noch zu den besten deutschen Sprinterinnen zähle“, powert die 27-Jährige.
Auf dem Treppchen könnten auch Hochspringer Jonas Wagner (Dresden), die Leipziger Marvin Schulte, Roy Schmidt (beide 100 m) und Christine Winkler (Speer) sowie das Chemnitzer Trio Marvin Schlegel (400 m), Vincent Vogel (Weitsprung) und Maria Purtsa (Dreisprung) landen. HB