Horror-Crash bei 85 km/h sorgt für viel Kritik „Beten, dass er überlebt“
KATOWICE - „Ich werfe ihm einen Mordanschlag vor, nichts mehr und nichts weniger“, sagte der Patrick Lefevere, Chef des belgischen Teams Deceuninck-Quick Step. Er meinte den niederländischen Profi Dylan Groenewegen, der am Vortag auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt Quick-Step-Profi und Landsmann Fabio Jakobsen beim Zielsprint in Katowice abgedrängt und durch seine Aktion einen folgenschweren Crash ausgelöst hatte.
Der Zustand sei „sehr schlimm. Wir beten weiter, dass er überlebt“, so Lefevere. „Alle Knochen in seinem Gesicht sind gebrochen.“Jakobsen wurde fünf Stunden operiert und liegt im Koma. Der 23-Jährige war nach dem Manöver Groenewegens in die Absperrgitter gekracht. Rennärztin Barbara Jerschena gab nach der OP erste Entwarnung. Jacobsen habe die OP gut überstanden und sei nicht mehr in Lebensgefahr.
Rad
Heute soll er schrittweise aus dem Koma geholt werden. „Erst dann können wir neue Informationen über seinen Gesundheitszustand geben“, so ein Sprecher des Krankenhauses in Sosnowiec.
„Was geschehen ist, ist schrecklich. Wie leid es mir tut für Fabio und die anderen, die gestürzt sind oder betroffen waren“, schrieb Groenewegen entschuldigend.
Heftige Kritik an den Veranstaltern übte CCC-Profi Simon Geschke. „Jedes Jahr derselbe dumme Bergab-Sprint bei der Polen-Rundfahrt. Jedes Jahr frage ich mich, warum die Organisatoren denken, das sei eine gute Idee“, haderte der 34-jährige Berliner. Rick Zabel meinte: „Die Rundfahrt ist berühmt-berüchtigt. Ein Sprint, bei dem man bis zu 85 km/h erreicht: Muss das sein?“