Schlegel läuft zu 400-m-Gold
Nach zwei DM-Triumphen am Sonnabend durch das Chemnitzer Dreisprung-Duo Max Heß (16,58 Meter) und Maria Purtsa (13,65) legten die Sachsen am letzten Tag der Geister-DM im EintrachtStadion von Braunschweig noch einmal kräftig nach, sahnten weitere vier goldene Plaketten ab.
Die erste war eine, mit der nicht unbedingt zu rechnen war: Marvin Schlegel gewann über 400 m. Der Chemnitzer stellte mit 45,79 Sekunden eine persönliche Bestleistung auf und krallte sich den Titel.
„Ich freue mich total über den Titel, die DM sind ein Highlight. Der Freiluft-Titel hat noch mal einen anderen Stellenwert als der in der Halle. Das, was am Ende zählt, ist draußen schnell zu rennen. Das habe ich an diesem Wochenende geschafft“freute sich Schlegel. Der Dresdner Kevin Joite kam in 47,11 Sekunden auf Rang sieben.
Nicht überraschend hingegen kam der mittlerweile neunte Erfolg von Kugelstoßer David Storl. Allerdings verfehlte der für Leipzig startende Rochlitzer mit mäßigen 20,17 m die anvisierte 21-m-Marke sehr deutlich.
Entsprechend äußerte sich der Ex-Weltmeister auch: „Der Titel ist wichtig, aber die 20,17 Meter sind natürlich keine Weite, mit der ich freudestrahlend nach Hause fahren werde. Ich habe heute nicht in die Bewegung hinein gefunden und versucht, auf gut Glück etwas zu machen. Über den fünften Versuch habe ich dann den Ansatz
von einem technischen Bild gefunden und noch über 20 Meter gestoßen.“
Für Gold Nummer drei sorgte Karl Bebendorf. Der Dresdner triumphierte über 3 000 m Hindernis trotz der Hitze in neuer Saisonbestleistung von 8:42,42 Minuten, lag im Ziel klar vor dem Erfurter Duo Tim Stegemann (8:48,10) und Martin Grau (8:51,09).
„Ich bin mit meiner letzten Runde zufrieden. Meine Taktik war, mich im Mittelfeld zu halten und dann zu attackieren, wenn es losgeht. Die Erfurter haben das Tempo verschärft, da wollte ich gegenhalten - und das hat gut geklappt“, resümierte Bebendorf.
Der goldene Abschluss war Speerwerfer Johannes Vetter vorbehalten. Der Weltmeister von 2017 schleuderte das Gerät auf starke 87,36 m - eine der besten Leistungen der DM überhaupt. Der Dresdner war haushoch überlegen, wäre mit jedem seiner vier gültigen Versuche Meister geworden: „Mir ging es darum, abzuliefern und Weite zu zeigen. Das habe ich mit den 87 Metern und einer soliden Serie geschafft. Man hat gesehen, dass ich noch mehr drauf habe. Ich bin sehr zufrieden.“
Einmal Bronze gab’s gestern auch noch - Hochspringer Jonas Wagner (Dresden) überquerte 2,20 m. Der Sieg ging mit 2,28 m erwartungsgemäß an Mateusz Przybylko (Leverkusen).