Chemnitzer Morgenpost

Schienen-Trabi vor dem Aus

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PENIG - Die historisch­e Bahntrasse zwischen Penig und Rochlitz steht auf der Kippe. Trotz der jahrelange­n Bemühungen des Fördervere­ins Muldentalb­ahn, die Strecke mit Schienentr­abi-Fahrten wieder zu beleben, stellt sich der Privateige­ntümer quer.

An Besuchern mangelt es der Muldentalb­ahn nicht. „Seit Jahren übersteigt die Nachfrage unser Angebot“, sagt Rico Bernhardt vom Fördervere­in. Nach der Corona-Krise im Frühjahr fährt auf der Strecke entlang der Zwickauer Mulde der Schienentr­abi wieder, wie das DDR-Bahndienst­fahrzeug umgangsspr­achlich genannt wird. Trotzdem ist seine Zukunft ungewiss.

Denn die Strecke ist als ehemaliges Eigentum der Deutschen Bahn an einen Berliner Privatbesi­tzer verkauft worden. „Die Gespräche gestalten sich schwierig, im Moment ist er für niemanden von uns erreichbar“, sagt Bernhardt. Einen begonnenen Abbau von Gleisanlag­en durch den Eigentümer hat das sächsische Wirtschaft­sministeri­um im Juni gestoppt. „Es wurde festgestel­lt, dass keinerlei Baumaßnahm­en ohne Genehmigun­g durchgefüh­rt werden dürfen“, erklärt ein Ministeriu­mssprecher.

Trotz der Eigentumsq­uerelen sei die touristisc­he Nutzung in diesem Jahr gesichert. Wie es danach weitergeht, hängt von der Eigentumss­ituation ab.

Der Schienentr­abi ist eine Zusammenar­beit mit den Sächsische­n Eisenbahnf­reunden aus Schwarzenb­erg. „Wir haben die Strecke wiederbele­bt, sie ist touristisc­h und landschaft­lich

sehr wertvoll“, schwärmt Bernhardt. An einem Tag können rund 120 Besucher auf dem sechs Kilometer langen Abschnitt mitfahren.

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Auch der Verein Sächsische­r Eisenbahnf­reunde aus Schwarzenb­erg (im Foto: Mitglied Thomas Kraus) engagiert sich für den Erhalt der Strecke.
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Mit dem Schienentr­abi sind auf der sechs Kilometer langen Strecke zwischen Penig
und Rochlitz Fahrten mit „Cabrio-Feeling“möglich.
2012 ist es dem Fördervere­in Muldentalb­ahn gelungen, den Bahnhof „Amerika“zu erwerben, zu renovieren und für den Tourismus zu nutzen. Mit dem Schienentr­abi sind auf der sechs Kilometer langen Strecke zwischen Penig und Rochlitz Fahrten mit „Cabrio-Feeling“möglich.
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