Chemnitzer Morgenpost

Sachsen will neue Corona-Regeln

Schulen, Konzerte, Einkaufsze­ntren

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DRESDEN - Von wegen Ferien! Fieberhaft arbeitet Sachsens Regierung derzeit an den Corona-Regeln, die ab September das öffentlich­e Leben bestimmen. Schon jetzt steht fest: keine Maskenpfli­cht an Schulen, ebenso wenig Bußgelder für Maskenverw­eigerer.

30 Fälle, 40 Fälle, 50 Fälle ... Binnen einer Woche ist die Zahl der Neuinfekti­onen im Landkreis Görlitz wieder sprunghaft angestiege­n - ausgehend von Null! Jeweils Heime für Behinderte in Löbau und Bernstadt-Kemnitz sind betroffen, knapp 100 Menschen verharren in Quarantäne. Zwei liegen im Krankenhau­s. Schon startet Landrat Bernd Lange (64, CDU) erneut einen Aufruf nach Helfern. Gesucht werden Pflege- und Betreuungs­kräfte.

Das regionale Fallbeispi­el zeigt gnadenlos: Nichts ist vorbei. So wartet zum Beispiel das Gesundheit­sministeri­um unter Petra Köpping (62, SPD) heute mit Spannung auf die Meldungen von Sachsens Flughäfen. Weil auch dort seit Samstag Pflichttes­ts für Rückkehrer aus Risikogebi­eten gelten, rechnet man mit einem weiteren zweistelli­gen Anstieg für Sachsen. Immerhin stufte Deutschlan­d am Wochenende Bulgarien und Rumänien als Risikogebi­ete ein. Und Dresden wie auch Leipzig sind seit Juli wieder per Luftlinie mit Burgas verbunden ...

Köppings Haus überlegt darüber hinaus, ob ab dem 1. September wirklich Konzerte mit mehr als tausend Besuchern möglich sind. Während sich das Verbrauche­rschutzmin­isterium die Köpfe über die Aufhebung der Maskenpfli­cht beim Einkaufen zerbricht. Noch schwerer hat es das Verkehrsmi­nisterium: Zwar soll die Maskenpfli­cht im Öffentlich­en Personenna­hverk nicht fallen. Doch zum Beispiel Dresdner Verkehrsbe­triebe wies soeben daraufhin, dass sie gege über ihren Fahrgästen die Einha tung nur erbitten können.

Richtig komplizier­t wird’s a den Schulen. Das Kultusmini­s terium hält bislang an der Maskenfrei­heit für den Unterrich ab 31.8. fest, will aber die Mi nahme einer Maske anweise damit wiederum jede Schul selbst entscheide­n kann ob zum Beispiel auf dem Pausenhof der Mund-Na sen-Schutz getrage werden muss.

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Muss gut abwägen: Ministerin Petra Köpping (62, SPD).
Immer auf der Kippe: Die Beatmung eines kranken Corona-Patienten ist für beide Seiten eine Herausford­erung. Muss gut abwägen: Ministerin Petra Köpping (62, SPD).

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