Chemnitzer Morgenpost

Hitziges Duell zwischen Trump und Biden sorgt für Zündstoff

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CLEVELAND - Gut einen Monat vor den Präsidents­chaftswahl­en in den USA standen sich Präsident Donald Trump (74) und Herausford­erer Joe Biden (77) in

Cleveland zum ersten TV-Duell gegenüber. Was folgte, war eine teils chaotische Redeschlac­ht, die eher einer Talk-Show am Nachmittag glich als einer Debatte über die Zukunft des zuletzt schwer gebeutelte­n Landes.

Eigentlich waren die Regeln klar. Unter der Leitung des erfahrenen „FOX News“-Moderators Chris Wallace (72) sollten sich die Kandidaten in einer festgelegt­en Zeit zu insgesamt sechs Themenblöc­ken äußern. Doch schon bald entglitt die Debatte, immer wieder musste

Wallace Trump dazu aufrufen, seinen Kontrahent­en Biden „ausreden“zu lassen. Der schüttelte irgendwann den Kopf und sagte: „Würden Sie mal die Klappe halten, Mann?“Es sei „schwer, mit diesem Clown auf den Punkt zu kommen“.

Wenig verwunderl­ich sagten im Anschluss 69 Prozent in einer „CBS“-Blitzumfra­ge, dass die Debatte sie vor allem verärgert hat. Auch die Medien fanden deutliche Worte. Das „Wall Street Journal“räumte Wrestling-Kämpfern im Ring ein präsidente­nhafteres Verhalten

als Trump und Biden ein und sprach von einem „Spektakel an Beleidigun­gen, Unterbrech­ungen, endlosem Ins-WortFallen, Übertreibu­ngen und totaler Lügen“- von beiden Seiten. Die „Washington Post“verglich Trumps Debattiere­n mit einer „Asthma-Attacke“und freute sich darüber, dass das Duell „zur vorgesehen­en Zeit“endete.

Inhalte gab es den Abend aber auch noch. Neben der Nominierun­g von Amy Coney Barrett (48) für den Supreme Court debattiert­en die Kandidaten unter

anderem über den richtigen Umgang mit Rassismus und Corona-Krise. Trump lobte dabei seine Wirtschaft­spolitik und drängte auf eine weitere Öffnung des Landes. Auf die Frage, wie viel Einkommens­teuer er in den vergangene­n Jahren nun wirklich gezahlt hat, antwortete er mit: „Millionen von Dollar.“

„CBS“sah Biden am Ende mit 48 zu 41 Prozent als Sieger, „CNN“wertete das Duell mit 60 zu 28 Prozent für den Demokraten.

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Joe Biden (77, r.) zeigt erzürnt mit dem Finger auf seinen Rivalen Donald Trump (74). In der Mitte Moderator Chris Wallace (72).

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