Frauen sprengen Schönheitswettbewerb
Vor 50 Jahren sorgten Aktivistinnen mit ihrem Protest beim „Miss World“-Schönheitswettbewerb für Wirbel. Die Ereignisse von 1970 sind Gegenstand der Komödie „Die Misswahl - Der Beginn einer Revolution“.
Es war
ein
Eklat
vor rund 100 Millionen Fernsehzuschauern, die Geburtsstunde einer Frauenbewegung und eine Gewinnerin, mit der niemand gerechnet hatte - der „Miss World“-Wettbewerb 1970 in London schrieb Geschichte. Von den turbulenten Ereignissen erzählt Philippa Lowthorpe („The Crown“) in ihrer Komödie.
1970 zählt die „Miss World“-Wahl noch zu den Fernsehsendungen mit den höchsten Einschaltquoten weltweit. Einer Frauengruppe ist der Schönheitswettbewerb jedoch ein Dorn im Auge. Die Aktivistinnen um Sally Alexander (Keira Knightley) und Jo Robinson (Jessie Buckley) mischen sich unter das Publikum und unterbrechen die glamouröse BBC-Show mit lauten Rufen, Mehlbomben und Wasserpistolen. Nach einer Unterbrechung folgt die große Überraschung: Jennifer Hosten (Gugu Mbatha-Raw) wird als erste schwarze Frau zur Miss World gekürt. Der Protest gilt als Ursprung des britischen Women’s Liberation Movement.
Leider verschenkt „Die Misswahl“großes Potenzial: Die seichte Feelgood-Komödie karikiert zwar veralteten Sexismus, schreckt aber vor komplexeren Fragestellungen zurück. Dadurch bleibt der Film oberflächlich.
Fazit: Starke Story, belanglos umgesetzt.
Philip Dethlefs
(Rundkino, CineStar Chemnitz)