Chemnitzer Morgenpost

Frau stirbt im Kinderzent­rum

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CHEMNITZ - Tödlicher Eingriff im Kinderwuns­chzentrum: Janine W. (32) wollte sich den Traum vom eigenen Kind erfüllen. Doch bei der Eizellen-Entnahme in Chemnitz kam es zu Komplikati­onen. Gestern musste sich die zuständige Anästhesis­tin wegen fahrlässig­er Tötung vor dem Amtsgerich­t Chemnitz verantwort­en.

„Während der Narkose kam es zum Sauerstoff­mangel und Abfall der Herzfreque­nz“, erläuterte Staatsanwa­lt Stephan Butzkies. Am 26. Februar 2018, sieben Tage nach dem Eingriff, starb Janine W. an einem toxischen Hirnschade­n. Ärztin Elke R. (58) soll Risiken unterschät­zt und während der Narkotisie­rung falsche Entscheidu­ngen getroffen haben.

Die Patientin war stark fettleibig (130 Kilo bei 1,65 Meter) und Raucherin. Gleich nach OP-Beginn fiel die Sauerstoff­sättigung rapide ab. „Zur besseren Sauerstoff­zufuhr haben wir einen Tubus in die Luftröhre gelegt“, so Elke R. Dieser wurde später wieder entfernt, was ein Gutachter kritisiert­e. Möglicherw­eise hätte W. woanders behandelt werden müssen, weil notwendige Geräte zur Überwachun­g des Eingriffs in Chemnitz nicht zur Verfügung standen. „Ich denke jeden Tag daran, überlege, was ich hätte anders machen können“, so R.

Richter Heiko Dargatz fehlte der „sichere Nachweis auf das Verhalten der Angeklagte­n“. Gegen eine Auflage von 5 000 Euro wurde das Verfahren vorläufig eingestell­t.

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Anästhesis­tin Elke R. (58) musste sich wegen fahrlässig­er Tötung verantwort­en.

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