Beständigkeit und Wandel
D ie Chemnitzer haben sich entschieden: SPD-Mann Schulze macht’s! Ihre Wahl fiel - mit deutlicher Mehrheit - auf den Kandidaten, der für größtmögliche Kontinuität steht. D as nächste Stadtoberhaupt wird der amtierende Kämmerer, Vertrauter und Wunschkandidat von Noch-OB Barbara Ludwig. Wer hätte vor ein paar Monaten geglaubt, dass die Chemnitzer nach Jahrzehnten unter einem SPDOB auf „Weiter so“setzen? D ie Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie haben sicher viele Wähler vorsichtig gemacht. Klar, Sven Schulze ist bereits ein führender Kopf in der Stadtverwaltung, auch im kommunalen Corona-Krisenstab. In vielen Arbeitsfeldern, die auf ihn als neuen OB zukommen, steckt er längst mittendrin. Von Anfang an trat er dafür ein, den bisherigen Weg fortführen zu wollen. U nd die anderen Kandidaten? Schaper (Linke) und Patt (CDU) standen für eine politische Neuausrichtung, Oehme (AfD) und Faßmann (parteilos) sogar für einen radikalen Kurswechsel. Sie besetzten die gesamte Breite des Meinungsspektrums. Und alle punkteten zweistellig - ein deutliches Zeichen für die gesellschaftliche Spaltung in der Stadt. A uch das sollte Sven Schulze als Auftrag aus dieser Wahl mitnehmen: Die Chemnitzer wünschen sich nicht nur Beständigkeit im Rathaus, sondern auch einen Wandel. Vor allem der parteilose Kandidat Faßmann forderte offensiv, dass die Verwaltung moderner wird, transparenter arbeitet - und fand damit viel Gehör. I n jedem Fall stehen dem neuen OB Sven Schulze sehr schwierige Aufgaben bevor. Wünschen wir ihm ein glückliches Händchen bei seinen Entscheidungen. Und die nötige Offenherzigkeit, um alle Chemnitzer zu erreichen.