Chemnitzer Morgenpost

Beständigk­eit und Wandel

- Von Mario Adolphsen

D ie Chemnitzer haben sich entschiede­n: SPD-Mann Schulze macht’s! Ihre Wahl fiel - mit deutlicher Mehrheit - auf den Kandidaten, der für größtmögli­che Kontinuitä­t steht. D as nächste Stadtoberh­aupt wird der amtierende Kämmerer, Vertrauter und Wunschkand­idat von Noch-OB Barbara Ludwig. Wer hätte vor ein paar Monaten geglaubt, dass die Chemnitzer nach Jahrzehnte­n unter einem SPDOB auf „Weiter so“setzen? D ie Unwägbarke­iten der Corona-Pandemie haben sicher viele Wähler vorsichtig gemacht. Klar, Sven Schulze ist bereits ein führender Kopf in der Stadtverwa­ltung, auch im kommunalen Corona-Krisenstab. In vielen Arbeitsfel­dern, die auf ihn als neuen OB zukommen, steckt er längst mittendrin. Von Anfang an trat er dafür ein, den bisherigen Weg fortführen zu wollen. U nd die anderen Kandidaten? Schaper (Linke) und Patt (CDU) standen für eine politische Neuausrich­tung, Oehme (AfD) und Faßmann (parteilos) sogar für einen radikalen Kurswechse­l. Sie besetzten die gesamte Breite des Meinungssp­ektrums. Und alle punkteten zweistelli­g - ein deutliches Zeichen für die gesellscha­ftliche Spaltung in der Stadt. A uch das sollte Sven Schulze als Auftrag aus dieser Wahl mitnehmen: Die Chemnitzer wünschen sich nicht nur Beständigk­eit im Rathaus, sondern auch einen Wandel. Vor allem der parteilose Kandidat Faßmann forderte offensiv, dass die Verwaltung moderner wird, transparen­ter arbeitet - und fand damit viel Gehör. I n jedem Fall stehen dem neuen OB Sven Schulze sehr schwierige Aufgaben bevor. Wünschen wir ihm ein glückliche­s Händchen bei seinen Entscheidu­ngen. Und die nötige Offenherzi­gkeit, um alle Chemnitzer zu erreichen.

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