Hosiner Agil, technisch stark, aber (noch) glücklos
DRESDEN - Wer nach drei Toren in vier Spielen sieben Punkte auf dem Konto hat, der hat fast schon das Maximale herausgeholt. Nach Sebastian Mai und Christoph Daferner war Yannick Stark beim 1:0 gegen Magdeburg erst der dritte Torschütze der Saison. Einer wird sich zu 100 Prozent bald dazugesellen: Philipp Hosiner.
Was nach dem 5:1 im letzten
Test gegen Köge und dem 4:1 gegen den HSV keiner mehr gedacht hat, tritt jetzt wieder ein. Das größte Dynamo-Problem liegt vorn drin. Nicht einmal im Herausspielen der Chancen, sondern in der Verwertung. Das war bei den kleinen Bayern so und auch gegen Magdeburg. So blöd es nach einem 0:3 klingen mag, aber Dresden hätte in München das Ding noch drehen können, so viele Chancen waren da. Und auch das 1:0 gegen Magdeburg klingt letztendlich knapper als es wirklich war. Dynamo schießt zu wenig Tore.
Doch Hosiner schickt sich an, das Problem zu lösen, allerdings fehlt ihm im Moment noch dieses Quäntchen Glück. Im Elb-Clasico wurde es immer gefährlich, wenn er am Ende der Kette an den Ball kam. Das war viermal der Fall. Seinen Kopfball nach einer halben Stunde klärte FCM-Keeper Morten Behrens irgendwie mit Unterschenkel und Gesäß, sein Drehschuss kurz nach der Pause ging knapp vorbei, seine Volleyabnahme (58.) ebenso knapp drüber und zum Schluss kratzte Behrens einen platzierten Kopfball (73.) aus dem Eck.
Es war immer wieder Hosiner, der nicht nur durch seinen Zug zum Tor auffiel, sondern auch durch seine Technik, die Kugel auf engstem Raum zu behaupten. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, war an jeder gefährlichen Aktion beteiligt, war immer ein Unruheherd und der Rest ist Spielpraxis“, sagte Dynamo-Trainer Markus Kauczinski nach der Partie. Er lobte ihn, stellte ihn heraus, was dem sensiblen Stürmer guttun wird.
„Philipp hat hier ein bisschen gebraucht, um auf Touren zu kommen. Die letzten Einwechslungen waren schon besser. Er hat eine sehr gute Woche hingelegt. Deswegen habe ich mich für ihn entschieden. Ich habe da überhaupt kein Problem damit, weil er an jedem Angriff beteiligt war und dann ist es halt mal das Quäntchen Glück“, so Kauczinski, der ergänzte: „Ich bin froh, dass er sich die Chancen herausgespielt hat, dass er diesen Weg mit uns so weit gegangen ist. Er hat auch Christoph Daferner die Daumen gedrückt, als er nicht gespielt hat. Ich freue mich, dass ich zwei so gute Stürmer habe.“Thomas Nahrendorf