Die Neuzugänge im MOPO-Check
AUE - Die Transferbilanz des FC Erzgebirge ist negativ - jedenfalls was das Verhältnis Zu- und Abgänge anbelangt. Zehn zu zwölf lautet das. Von den Neuen kamen aber nur sieben von extern. Sascha Härtel (Zwickau) und Niklas Jeck (Auerbach) kehrten von der Ausleihe zurück. Jean-Marie Plath kam aus der eigenen „U 19“. Den
Rest unterzog MOPO einem Transfer-Check.
Philipp Klewin: Als Nummer zwei hinter Martin Männel ist die Aufgabe klar umrissen: in die Rolle fügen, nicht murren und Spannung sowie Trainingsintensität hochhalten. In der Vorbereitung erwies er sich als mitspielender Torhüter, der auch mal ins
Risiko geht.
Kevin Harr: Der 20-jährige Keeper kam vom HSV II., quasi auf Empfehlung des Ex-Auers Hannes Drews. Dass er talentiert ist, zeigen seine Nominierungen für die südkoreanische „U 20“, mit der er 2019 Vizeweltmeister wurde.
Florian Ballas: „From Zero to Hero?“Mit Dynamo trat „Balla“im Juli den bitteren Gang in die 3. Liga an, für die sein Vertrag keine Gültigkeit mehr besaß. Aue, das schon vorher die Fühler ausgestreckt hatte, reagierte umgehend und schlug zu. Im Abwehrverbund ist er gesetzt.
Gaetan Bussmann: Dirk Schuster wollte den defensiven Linksaußen schon seinerzeit in Darmstadt. Jetzt bekam er ihn für Aue. Der sympathische Franzose wäre auf links gesetzt, plagt sich aber seit Saisonbeginn mit Wadenproblemen herum. Rückkehr: unbekannt.
Ognjen Gnjatic: Über Serbien, Griechenland, die Niederlande und Polen ins beschauliche Erzgebirge. Der 28-jährige Bosnier ist herumgekommen, keine Frage. Er verdiente sich in 190 Erstliga-Einsätzen seine Sporen. Mit 1,90 Metern besitzt Gnjatic Gardemaß. Er überzeugt aber auch durch Technik. All das verschaffte ihm den Platz neben Philipp Riese auf der Doppelsechs.
Ben Zolinski: Bezeichnet sich selbst als gelernten Außenverteidiger. Aufgrund seiner Offensivqualitäten rückte er bei seiner letzten Station SC Paderborn, mit dem ihm der Durchmarsch von 3. bis 1. Liga gelang, immer weiter nach vorn und lief für die Ostwestfalen in der Bundesliga als Stürmer auf. Dort fühlt er sich am wohlsten. Ob das auch in Aue gilt, bleibt abzuwarten.
Antonio Jonjic: „Antonio wer?“, fragte sich so mancher Veilchen-Fan. Klubchef Helge Leonhardt hält dagegen große Stücke auf den 23-jährigen Rechtsaußen, der kurz vor Transferschluss aus Kaiserslautern kam. „Leo“vertraut auf die Balkan-Mentalität, mit der er zuletzt bei Marko Mihojevic schon ins Schwarze getroffen hatte. Michael Thiele