FSV-Frick will HFC-Boyd stoppen
ZWICKAU - Im letzten Punktspiel ging der FSV Zwickau erstmals in dieser Saison leer aus. Beim Halleschen FC soll dieser Ausrutscher wettgemacht werden. Dabei hängt es auch mit davon ab, ob die Enochs-Elf heute Abend im Erdgas-Sportpark erstmals die Null hält.
In der noch jungen Spielzeit war dies bisher noch nicht der Fall. Bezieht man die Begegnungen aus der Vorbereitung und den jüngsten Test vom Mittwoch in Jena (2:2) mit ein, gab es von zehn Begegnungen nur die beiden gegen die Regionalligisten Meuselwitz (2:0) und Auerbach (0:0), wo kein Tor fiel.
„Es ist ein Prozess, der dazu führen muss, dass wir eine gute Mischung finden aus Chancen herauszuspielen und diese zu machen, aber gleichzeitig hinten sicher zu stehen“, sieht Coach Joe Enochs seine Mannschaft noch in der Entwicklungsphase.
Es ist eine Art Reifeprozess, der vor allem das Mittelfeld betrifft. Stimmen dort die Abstände zum Mann nicht, wird nicht entschieden dazwischen gegangen, gerät die Dreierkette unweigerlich unter Druck. Beim 1:2 gegen 1860 München attackierten Leon Jensen (0:1) und Can Coskun (1:2) nicht energisch genug. Da können Davy Frick und seine Nebenleute Jozo Stanic (rechts) und Marco Schikora (links) noch so viel wegverteidigen. Irgendwann rutscht halt einer durch.
„Wir müssen als komplette Manschaft gut verteidigen“, fordert Frick: „Das fängt bei den Stürmern vorne an.“Und hört hinten auf, wo der 30-Jährige den gefährlichen HFC-Angreifer Terrence Boyd an die Kette legen muss. Bei den letzten beiden Aufeinandertreffen (1:1/5:1) gelang ihm dies. „Ich werde mich 90 Minuten gegen ihn wehren. Das ist letztes Jahr im Hinspiel schon gut gelungen.“
Für „Fricker“ist es aber keine One-Man-Show. „Ich konzentriere mich jetzt nicht nur auf Boyd, sondern versuche mit unseren beiden anderen Jungs hinen drin die Null zu halten. Gelingt s das, nehmen wir auf jeden Fall etwas mit.“
Seit Beginn der Corona-Krise im deutschen Fußball Anfang März ist es für den FSV das erste Ostduell vor Zuschauern - aber eben ohne Gästefans. Frick: „Unsere Auswärtsfans fehlen! Gerade in so einem Ostderby, einem Montagabendspiel unter Flutlicht. Das muss man in dieser Corona-Zeit aber akzeptieren.“
Er versucht, das Positive daraus zu ziehen. „Es motiviert schon, wenn das ganze Stadion gegen dich ist.“Michael Thiele