Chemnitzer Morgenpost

Vor 30 Jahren durften die Sachsen zum ersten Mal wieder frei wählen

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DRESDEN - Vor 30 Jahren begann die Ära „König“Kurt Biedenkopf. Die sächsische­n Landtagswa­hlen am 14. Oktober 1990 sind ein historisch­es Ereignis - auch aus anderer Sicht.

Am 14. Oktober 1990 holt die CDU bei den Wahlen zum Sächsische­n Landtag die absolute Mehrheit. Kurt Biedenkopf (heute 90) wird Ministerpr­äsident. Nach dem Wahlsieg bedankt er sich in der ARD in der Landesspra­che: „Isch gann den Leudn hier ooch Danggeschö­n sagn uff Säggsch.“In dem Interview fiel damals vermutlich zum ersten Mal der Begriff „Landesvate­r“in Bezug auf Biedenkopf.

Der Einfluss der CDU sei in den turbulente­n Zeiten vor und nach der Wiedervere­inigung maßgeblich gewesen, sagt die Historiker­in Caroline Förster (39) von der TU Dresden. Damals treten unter anderem Matthias Rößler (heute 63) und Arnold Vaatz (heute 65) in die Partei ein. Rößler ist heute Landtagspr­äsident. Damals war er maßgeblich beteiligt an der Gründung des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitari­smusforsch­ung.

Dort lehrt aktuell auch der Historiker Mike Schmeitzne­r (52). Er beschreibt den 14. Oktober 1990 als ein Ereignis von historisch­em Ausmaß vor allem mit dem Blick zurück: „Im Prinzip ist die Wahl von 1990 die erste freie und faire Landtagswa­hl in Sachsen seit 1930.“

Spannend? Mehr dazu gibt es in der Dauerausst­ellung im Bürgerfoye­r des Sächsische­n Landtags (Mo.-Fr., 9-18 Uhr). Es gilt die Maskenpfli­cht.

 ??  ?? „Ich schwöre“: Kurt Biedenkopf (l.) am 8. November 1990 bei der Vereidigun­g zum sächsische­n Ministerpr­äsidenten. Genau heute vor 30 Jahren wurde mit den Landtagswa­hlen der Grundstein dazu gelegt.
„Ich schwöre“: Kurt Biedenkopf (l.) am 8. November 1990 bei der Vereidigun­g zum sächsische­n Ministerpr­äsidenten. Genau heute vor 30 Jahren wurde mit den Landtagswa­hlen der Grundstein dazu gelegt.

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