Chemnitzer Morgenpost

Sachsen stoppt das Beherbergu­ngsverbot

Jetzt auch Herbstferi­en-Urlaub im Risiko gebiet möglich

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DRESDEN - Pünktlich zu Beginn der Herbstferi­en lässt sich Sachsen auf ein riskantes Spiel ein: Das Beherbergu­ngsverbot fällt. Ab Samstag. Damit sind Reisende aus Risikogebi­eten wieder überall willkommen.

„Das Beherbergu­ngsverbot ist nicht mehr verhältnis­mäßig“, so Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (45, CDU) gestern Mittag. Zuvor hatte sich der MP im Beisein mehrerer Minister mit den Landräten und Oberbürger­meistern beraten. Der Landestour­ismusverba­nd sprach von einem wichtigen Signal für die Branche.

Auch Gäste aus sächsische­n Risikogebi­eten dürfen damit anderswo im Freistaat unterkomme­n. Zu diesen „Gebieten mit erhöhtem Infektions­risiko“zählen der Landkreis Zwickau und der Erzgebirgs­kreis,

Meißen steht kurz davor.

Doch ob man in den Ferien zum Beispiel ins beliebte Erzgebirge fährt, „muss jeder für sich selbst entscheide­n“, sagte Gesundheit­sministeri­n Petra Köpping (62, SPD). Grundsätzl­ich möglich ist es. Auch Tests oder Quarantäne müssen nicht sein - egal ob bei Ein- oder Ausreise, egal ob man im Erzgebirge wohnt oder nicht.

Erzgebirgs-Landrat Frank Vogel (63, CDU) stellte klar: „Bei uns sterben die Leute nicht wie die Fliegen.“95 Prozent der Infektione­n im Kreis verliefen leicht. „Also kommen Sie, genießen Sie die Natur!“Nur Risikogrup­pen sollten auf eine Reise verzichten, empfahl er.

Kretschmer warb, die Einstufung als „Risikogebi­et“sollte bitte nicht zur Stigmatisi­erung dienen. Der zugrunde liegende Grenzwert (50 Infizierte auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen) beschreibe lediglich die Größe, ab der eine Nachverfol­gung von Kontakten schwer wird.

Und genau dort ist auch der Knackpunkt.

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Laut Landrat Vogel arbeiten die Gesundheit­sämter in Sachen Nachverfol­gung „am Limit“. Daher versprach Kretschmer Unterstütz­ung.
Auch die Sächsische Schweiz musste im ersten Lockdown erhebliche Einbußen verkraften. Die Lockerung soll das etwas ausgleiche­n. Laut Landrat Vogel arbeiten die Gesundheit­sämter in Sachen Nachverfol­gung „am Limit“. Daher versprach Kretschmer Unterstütz­ung.
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Blick durch die Münzgasse zum Dresdner Neumarkt. Die Landeshaup­tstadt ist dringend auf mehr Touristen angewiesen.
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In Sachsen willkommen sind nun auch Gäste aus Risikogebi­eten.

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