Anwohner wehrt sich gegen Straße
Die Seidemannstraße im Ortsteil Glösa, eine perfekte Wohnidylle. 200 Meter Privatstraße, zwölf Häuser zwischen Fichten und Buchen. Und jetzt noch eine frisch geteerte Straße! Aber halt: Ein schmaler Streifen Straße ist weiter Schotterweg. Verantwortlich ist ein Anwohner, der den Nachbarn verbot, den Feldweg vor seinem Haus zu asphaltieren.
Die übrigen elf Familien sind sauer: „Wir hatten zusammengelegt, um endlich eine ordentliche Straße zu bekommen“, sagt Robert Jacob (44). „Weil Jan H. nicht mitmachen wollte, boten wir ihm sogar an, seinen Bau-Anteil von 5 000 Euro zu bezahlen. Das Gespräch dauerte nur fünf Sekunden.“Die Antwort lautete Nein.
Die übrigen Anlieger beauftragten eine Baufirma. Anfang Oktober war die Straße schön geteert. Bis auf 25 Meter vor dem Haus von Jan H. Eine MOPO-Anfrage wehrte der ab: „Wenden Sie sich ans Tiefbauamt“, blaffte Jan H. am Zaun.
Wobei das Tiefbauamt hier nichts zu sagen hat. Nach Anliegerklagen wurde dieser Teil der Seidemannstraße 2000 zur Privatstraße entwidmet. Dort sind Anwohner selbst verantwortlich. „Wir sind stolz auf unsere neue Straße“, klagt Robert Jacob. „Aber die Lücke ist ein Schildbürgerstreich, den die Welt noch nicht gesehen hat.“
Jutta Steinkopf (68) sieht wenig Chancen für eine Lösung: „Der Nachbar verbot uns sogar, Schlaglöcher vor seinem Haus auszubessern.“Zudem haben die Anwohner ein Müllproblem: Ein Anwohner habe der Müllabfuhr verboten, durch die Privatstraße zu fahren. „Darum müssen wir die Tonnen ständig bis zur nächsten Straße schieben“, schimpft Reinhold Süß (67). bri