Kunst über den Lockdown
Eine Ausstellung in der Sächsischen Akademie der Künste
DRESDEN - „Eine Ausstellung, an der unser Herz hängt“, so sagte es Holk Freytag, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste, gestern anlässlich der Präsentation einer Schau, die sich auf die unmittelbare Gegenwart richtet und inhaltlich überschrieben ist mit dem neudeutschen Signalbegriff „Lockdown“.
Wo hält ein Volk mit sich selber Rat? In den Museen. Sagte der Schriftsteller Edzard Schaper. Das gilt wohl ebenso für die kleinere Form, für Ausstellungen, noch dazu in unruhigen Zeiten. „Es irritiert, dass wir nicht beurteilen können, was Corona bedeutet“, sagte Jürgen Müller, Professor an der Dresdner Kunsthochschule und Mitinitiator der Ausstellung, zur Eröffnung. Ob es eine Infektionskrankheit sei wie Grippe oder Zeichen für etwas Schlimmeres, das folge. Die Unsicherheit sei groß. Gemeinsam mit dem Künstler Jürgen Schön erarbeitete Müller das Konzept zur Schau und bat Künstler*innen, Arbeiten einzureichen, um auf diese Unsicherheit zu reagieren.
Die Ausstellung enthält Werke von 14 Künstler*innen, darunter so prominente Namen wie Eberhard Göschel, Ralf Kerbach, Gerda Lepke, Michael Morgner, Osmar Osten, Strawalde, Thea Richter und Max Uhlig. Manche Arbeiten entstanden direkt für das Projekt, andere, wie jene von Ralf Kerbach, stammen aus dem Bestand früherer Schaffensperioden.
Eine durch Corona bedingte Schau von Gegenwartskunst, die wohl auch ohne den Gedanken an das Virus funktioniert. Ausstellungsdauer ist bis in den Februar hinein, geöffnet ist montags bis freitags 10 bis 14 Uhr (Palaisplatz 3). Notwendig als Teil der Schutzmaßnahmen ist die Anmeldung per Telefon (Tel. 0351/81 07 63 00) oder E-Mail). (anmeldung@sadk.de Für den Besuch ist der Mund-Nasen-Schutz bindend. gg