So sehen Künstler die Treuhand
CHEMNITZ - Die Macher von „Pochen“, einer multimedialen Kunstausstellung, knöpfen sich in diesem Jahr die Treuhandanstalt vor. Mehrmals 20 Künstler haben sich auf ihre Weise mit dem Thema auseinandergesetzt und stellen ihre Werke ab heute bis 1. November an verschiedenen Schauorten aus.
„Die Treuhand gilt als eines der umstrittensten Kapitel der jüngeren Zeitgeschichte“, sagt Projektleiter Benjamin Gruner (31). Von 1990 bis 1994 überführte die Anstalt volkeigenes Vermögen in Privateigentum. Das Einheitsjubiläum empfinden die Macher als optimalen Zeitpunkt für eine künstlerische Aufarbeitung der Treuhand.
Die zentrale Schau im Wirkbau (Halle G) spricht alle Sinne an. Blickfang sind ineinandergestellte Stühle des Zentralen Runden Tischs von Berlin, an dem DDR-Regierungsvertreter und Oppositionelle 1989/90 eine demokratische Erneuerung aushandelten. Daneben ein Förderband mit 50 000 Ein-Cent-Münzen, als Sinnbild für den Kapitalismus. In der Halle gegenüber werden durch das Berliner „Museum für Werte“Einzelschicksale erzählt, die in Zusammenhang mit der Treuhand stehen. Weitere Schauen, Lesungen, Filmvorführungen gibt’s im smac, Tietz, Weltecho, in den Kunstsammlungen und weiteren Spielorten.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15 bis19 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 19 Uhr. Eintritt im Wirkbau frei.