Chemnitzer Morgenpost

Staatsregi­erung stellt heute neue Einschränk­ungen vor

- Von Thomas Staudt

Der gesamte Freistaat stand gestern ganz kurz vor der Einstufung zum Risikogebi­et. Welche Folgen das hat, ist noch nicht ganz klar. Der Paragraf 7 der gültigen Corona-Schutzvero­rdnung lässt Spielraum für neue Maßnahmen. Welche, das will Gesundheit­sministeri­n Petra Köpping (62, SPD) heute um 11.30 Uhr bekanntgeb­en.

Zahlen lügen nicht: Auch gestern sind die Corona-Neuinfekti­onen in

Sachsen wieder rasant angestiege­n. Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangene­n sieben Tage, lag nach Informatio­nen der Sächsische­n Landesunte­rsuchungsa­nstalt (LUA) bei einem Wert von 49. Der Grenzwert liegt bei 50. Dann gilt die Schwelle zum Risikogebi­et als überschrit­ten. In diesem Moment könnte das bereits der Fall sein.

Die neue Situation zwingt die Staatsregi­erung zum Handeln. Dabei wird die für November angekündig­te neue Corona-Schutzvero­rdnung vorgezogen. Heute Vormittag will Gesundheit­sministeri­n Petra Köpping vor die Presse treten und Näheres bekanntgeb­en. Die neue Verordnung wird voraussich­tlich ab Samstag gelten. Dabei ist mit der Erhebung personenbe­zogener Daten für die Kontaktnac­hverfolgun­g bei Veranstalt­ungen oder mit dem Tragen eines Mund-Nase-Schutzes im öffentlich­en Raum zu rechnen. Auch Kontaktbes­chränkunge­n sind wahrschein­lich. Ähnliches gilt bereits in den Risiko-Landkreise­n. Neben den Kreisen Görlitz, Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebi­rge, Zwickau und der Stadt Chemnitz gehört seit gestern auch der Vogtlandkr­eis mit einer 7-Tage-Inzidenz von 57,5 dazu. Tschechien ist bereits Corona-Hotspot. Gesundheit­sministeri­n Köpping rät zu Änderungen im Grenzverke­hr. „Meine Empfehlung lautet schon, angesichts der Infektions­lage den kleinen Grenzverke­hr einzuschrä­nken. Aber aus zwingend notwendige­n berufliche­n, sozialen oder medizinisc­hen Gründen soll der Grenzübert­ritt weiter möglich sein“, so Köpping gestern auf MOPO-Anfrage. Einen Alleingang ohne Konsens in der Regierung will sie aber nicht wagen.

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Wird kommen: Nachverfol­gung von Kontaktdat­en in
Restaurant­s.
Besorgnise­rregend hoch: Die Zahl der positiven CoronaTest­s in Sachsen steigt weiter. Wird kommen: Nachverfol­gung von Kontaktdat­en in Restaurant­s.
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Künftig gilt von 23 bis 5 Uhr ein Verkaufsve­rbot von Alkohol.

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