„Kann es leider nicht ungeschehen machen“
Löwe nach Reinhardt-Foul mit Außenbandriss im Knie lange außer Gefecht
ZWICKAU - So richtig ausgelassen, wie seine Kollegen, konnte und wollte Julius Reinhardt den Dreier in Dresden nicht feiern. Der Derbysieg bei Dynamo, der erste einer Zwickauer Elf überhaupt, geriet für ihn zur Nebensache.
Denn Reinhardts Gedanken gingen nach dem Abpfiff sofort zu Chris Löwe. In der 12. Spielminute hatte er den Dresdner an der Mittellinie böse umgegrätscht.
Löwe, der mit Reinhardt zwischen 2006 und 2010 für den Chemnitzer FC 65 Mal gemeinsam auf dem Platz stand, schrie auf, dass es durch Mark und Bein ging. Für Löwe ging es nicht weiter. Auf der Krankentrage fixiert, wurde er vom Feld gebracht. Gestern dann die Diagnose: Außenbandriss und Knochenprellung im linken Knie, der Verteidiger fällt mehrere Wochen aus.
Löwe, der die Uniklinik noch am Dienstagabend auf Krücken wieder verlassen konnte: „Ich habe nach dem unglücklichen Zusammenprall sofort einen starken Schmerz in meinem Knie gespürt. Jetzt bin ich erst einmal erleichtert, dass ich mir nach erster Auswertung der
Bilder keine schwerwiegendere Verletzung in meinem Kniegelenk zugezogen habe. Die betroffenen Bänder heilen wieder und ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr wieder auf dem Fußballplatz stehen kann.“
„Wir sind erst einmal froh, dass Chris sich keine komplexere Knie-Verletzung zugezogen hat. Der Ausfall eines so erfahrenen Spielers tut natürlich trotzdem sehr weh und wir müssen als Mannschaft nun noch enger zusammenrücken, um die Lücke von Chris als Team zu schließen“, erklärte Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski. Reinhardt sah für sein Foul (nur) Gelb, wirkte ab da in den Aktionen gebremst wohl auch, weil ihn die Aktion mitnahm. „Es tut mir wahnsinnig leid. Das war maximal bescheiden. Ich komme mit vollem Tempo, spekuliere, dass Chris zurückzieht und ziehe dann selbst zurück, treffe aber mit meinem Knie auf seines. So etwas nimmt man nicht billigend in Kauf“, grämte sich der Zwickauer. „Wir kennen uns seit so vielen Jahren, aus der gemeinsamen Zeit in Chemnitz. Nach dem Abpfiff habe ich ihn sofort angeschrieben, mich entschuldigt und gute Besserung gewünscht. Ich kann es leider nicht ungeschehen machen.“Michael Thiele