Chemnitzer Morgenpost

„Wir haben alles vermissen lassen“

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DORTMUND - Lucien Favre ist normalerwe­ise in allen wilden Fahrwasser­n des Lebens ein sehr besonnener Mann. Dieser desolate, rätselhaft wehrlose Auftritt ließ aber auch den Trainer von Borussia Dortmund aus der Haut fahren.

„Wir waren gar nicht da“, schimpfte Favre nach dem 1:3 (0:2) des BVB zum Champions-League-Auftakt bei Lazio Rom: „Zu verteidige­n, zu laufen, das hat gefehlt. Das war schlecht. nicht gut.“

Schon nach dem ersten internatio­nalen Härtetest ist sich der BVB wie so oft selbst ein Rätsel - und das in der Woche vorm Liga-Revierderb­y gegen Schalke

04 am Sonnabend. „Wenn wir uns so anstellen, dann wird‘s nichts werden. Das wird ein ganz anderer Fight“, urteilte Lizenzspie­lerchef Sebastian Kehl.

Viele

waren

Spieler außer Form, keinerlei Wucht in den Zweikämpfe­n, zögerliche­s, viel zu zahmes Auftreten ohne Galle: Die Hochtalent­ierten wurden von Lazio und dem einstigen Dortmunder Transfer-Flop Ciro Immobile, der nach fünf Jahren süße, späte Rache nahm, abgekocht. „So darf man sich definitiv nicht präsentier­en“, urteilte Kehl, „das war richtig desolat. Es gibt wenige Spieler, die in der ersten Halbzeit annähernd an ihre Leistungsg­renze gegangen sind.“

Zum zweiten Mal in der jungen Saison nach dem 0:2 beim FC Augsburg hatten die Verantwort­lichen keine Erklärung. Es ist die Art von titelverhi­ndernden Niederlage­n, die den BVB seit Jahren heimsuchen, gegen physisch starke Teams, die entschloss­en spielen. „Wir haben alles vermissen lassen“, sagte Marco Reus.

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Total bedient: Marco Reus
Der überragend­e LazioTorjä­ger Ciro Immobile (l., halb verdeckt) bezwang schon nach sechs Minuten BVB-Keeper Marwin Hitz. Total bedient: Marco Reus
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