3 000 Jahre alter Zaun entdeckt
Bei Grabungen imTagebau
LEIPZIG - Sensation im Braunkohletagebau! Bei archäologischen Grabungen im Abbaufeld Peres in der Nähe von Kieritzsch (Landkreis Leipzig) haben die Forscher jetzt Reste einer Zaunanlage gefunden, die aus der Bronzezeit stammt. Rund 1500 Meter erstreckt sich der Zaun. Bisher ist eine solche Anlage einmalig in Sachsen.
„Bei den Grabungen sind wir an verschiedenen Stellen in den vergangenen drei Jahren auf Zaunsreste gestoßen“, sagt Grabungsleiterin Saskia Kretschmer (44). „Die jetzt freigelegten sind aber besonders.“Denn: Normalerweise untersuchen die Archäologen eher kleinere Flächen, etwa wenn ein größeres Gebäude oder eine neue Straße gebaut werden soll. „Hier umfasst unser Gebiet aber mehrere Hektar. So hatten wir überhaupt erst die Chance, die Anlage über die Länge in ihrer Gesamtheit zu finden.“
Ungewöhnlich ist die
Entdeckung
aber auch aus einem anderen Grund. „Offenbar handelt es sich um die Reste einer weitgehend geradlinigen Umzäunung mit Holzpfosten. Einige Unterbrechungen dienten nachweislich als Durchgänge“, so Kretschmer. „Pro laufendem Meter wurden zwei bis drei Zaunpfosten entdeckt, sodass auf einer Länge von 1,5 Kilometern immerhin
3000 Holzpfosten gesetzt werden mussten. Durch verkohlte Pflanzenreste, die wir in den Gruben der Pfosten gefunden haben, datieren wir den Zaun in die Jahre 1359 bis 1050 vor Christus, also in die Bronzezeit. Sie sind also über 3000 Jahre alt.“
Solche Strukturen kennt die Expertin aus dieser Zeit kaum. „Vor allem nicht hier in Sach
sen.“
Insgesamt müssen die Holzpfosten etwa einen halben Meter hoch gewesen sein. „Sie hatten einen Durchmesser von 30 Zentimetern und waren etwa zwischen 20 und 30 Zentimeter tief eingegraben.“Wozu die Anlage diente, ist bislang völlig unklar. „Was wir sicher wissen, ist, dass der Zaun nicht als Eingrenzung einer
Siedlung oder