Union-Idee als Modell für die Zukunft
BERLIN - Ob es mit tausenden Fans im Stadion bald vorbei ist und nicht nur der Bundesliga wieder nur Geisterspiele drohen, wollte Christian Streich lieber nicht vorhersagen.
„Die Befürchtung ist da, aber man soll den Teufel nicht an die Wand malen“, sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem
1:1 beim 1. FC Union. 4500 Zuschauer waren trotz drastisch steigender Infektionszahlen im Corona-Hotspot Berlin im Stadion An der Alten Försterei dabei. Die gesamte Zeit musste auf den Tribünen eine Maske getragen werden, außerdem wurden Fangesänge und Sprechchöre behördlich untersagt. Kann das ein Modell auch für die kommenden Monate sein?
„Ich empfand es als Spiel mit Stimmung“, sagte Unions Trainer Urs Fischer und lobte: „Das mit dem Klatschen tat wirklich gut.“
Die Fans zeigten sich kreativ und klatschten nicht nur rhythmisch.
Sie brachten Rasseln, Trommeln oder sogar Topfdeckel mit, um ihr Team trotz aller Beschränkungen lautstark anzufeuern. Das lokale Gesundheitsamt
Shatte die Veranstaltung für 5 000 Personen zugelassen, während in vielen anderen Arenen im Land fast alle Plätze leer blieben.
Auch wenn sich die große Mehrheit an die Regeln hielt und im Stadion nur vereinzelt Fans zum Aufsetzen ihres Mund-Nasen-Schutzes ermahnt werden mussten, sah es im Umfeld schon anders aus. Gedränge an der S-Bahn-Station, dicht bevölkerte Wege zum Stadion, voll besetzte Züge und Zusammenkünfte größerer Gruppen ohne Masken an Bierständen waren vor und nach der Partie im Stadtbezirk Köpenick zu erleben.