Chemnitzer Musikschulen wehren sich gegen die Zwangs-Schließung
Strenger Lockdown sorgt für Misstöne
Nicht nur die Gastronomie leidet unter dem Lockdown, auch Musikschulen müssen vorübergehend wieder dichtmachen. Unverständlich - finden Chemnitzer Betroffene und setzen sich zur Wehr.
Drei Monate musste Wieland Weber (57) seine Musikschule in Siegmar im Frühjahr bereits schließen. „Für meine Schüler hab ich Videos gedreht, damit sie von zu Hause aus lernen können.“Unter peniblen Hygienemaßnahmen konnte er seine Musikschule im Sommer wieder öffnen. „Dass wir jetzt wieder schließen müssen, ist für mich unverständlich.“
Ähnlich sieht es auch Angelika Smyschlajew, Leiterin der Musikschule am Brühl: „Wir sind noch frisch auf dem Markt, haben vor zwei Jahren eröffnet. 2020 lief so gut an, wir hatten viele neue Interessenten. Nach dem ganzen Hin und Her sind
einige wieder abgesprungen.“Aktuell findet der Unterricht online statt, was sich vor allem für Anfänger und Kinder schwierig gestaltet.
Besonders die Tatsache, dass die Musikschulen nur in Sachsen, Hessen und Nordrhein-Westfalen geschlossen bleiben müssen, stößt vielen böse auf. Deshalb fordern Betroffene in einer Online-Petition die sofortige Wiedereröffnung. Als Begründung heißt es: „Wir arbeiten mit aufwendigen Hygienekonzepten, die Ansteckungsgefahr ist minimal, da der Unterricht meist in Form von Einzelunterricht oder in Kleingruppen stattfindet.“
Knapp 10 000 Unterschriften konnten bereits gesammelt werden, auch Wieland Weber und Angelika Smyschlajew unterzeichneten. Unter
www.openpetition.de ist die Unterschriftenliste weiterhin online. „Jede Stimme zählt“, appelliert Smyschlajew. ISM