Sachsens Bauern fürchten Verluste
Strengerer Schutz fürs Grundwasser
DRESDEN - Die Bauern sollen weniger düngen, weil Nitrate das Grundwasser belasten. Doch dann lohnt der Weizenanbau in Sachsen kaum mehr, sagt der Landesbau ernverband (LSB) und geh in die Gegenoffensive.
Streitpunkt sind die Grundwassermessstellen des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Sie liefern die Werte für die Einstufung in belastete und (weniger) unbelastete Gebiete - und damit die Grundlage für die Restriktionen, die wegen der Verschärfung der Düngemittelverordnung ab 1. Januar 2021 in Kraft treten.
Für Gerhard Förster (65) von der Agrargenossenschaft „Unteres Sächsisches Elbtal“Kreinitz (Landkreis Meißen) würde das bedeuten, dass er für seine Pflanzen nur noch 80 Prozent des Bedarfs an Düngemitteln sbringen darf. Förster rechet mit Einkommensverlusen zwischen 200 und fast 350 Euro pro Hektar. Insgesamt wäre jeder fünfte Hektar der 900 000 Hektar Ackerfläche in Sachsen betroffen. „Wir hatten große Zweifel d gaben Anfang Februar ein es Gutachten zur ÜberprüMesstechnik in Auftrag“, so LSB-Präsident Torsten Krawczyk (45). Danach sind 127 von 173, also 73 Prozent der untersuchten Messstellen „ungeeignet“. Aber das Landesumweltamt bezweifelt die Ergebnisse. „Wir haben in Sachsen ein breites und verlässliches Grundwasser-Messnetz“, sagte LfULG-Präsident Norbert Eichkorn (63) gestern in Dresden.
Das will wiederum der Landesbauernverband nicht gelten lassen und fordert Entschädigungen für betroffene Betriebe. „Zudem wird der Verband klagewillige Mitgliedsbetriebe unterstützen“, kündigte Torsten Krawczyk an. Ausgang offen.