Chemnitzer Morgenpost

OB Jung: „Ich bin stinksauer“

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DRESDEN - Von der Straße ins Parlament: Die Vorgänge rund um die Leipziger Eskalation sollen jetzt im Innenaussc­huss geklärt werden. Aber auch aus der Bundesregi­erung kommt Kritik.

„Ich bin stinksauer, wie man die kommunale Ebene wieder einmal alleine gelassen hat“, schimpft Leipzigs Oberbürger­meister Burkhard Jung (62, SPD) und ärgert sich über die sächsische Coronaschu­tzverordnu­ng und das Gerichtsur­teil, das die Demo am Sonnabend ermöglicht­e.

Auch Innenmi- nister Roland

Wöller (50, CDU) kritisiert das Gericht. Dieses habe „die größte Corona-Party mit über 20 000 Teilnehmer­n genehmigt“, sagte er. Gleichwohl habe die Polizei den überwiegen­d friedliche­n Verlauf der Demonstrat­ion und das Abströmen der Teilnehmer gewährleis­tet. Zu den Flaschen- und Böllerwürf­en sowie den Angriffen auf Journalist­en äußerte sich Wöller gestern nicht. Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (45, CDU) kündigte gestern an, zu überprüfen, ob man die Coronaschu­tzverordnu­ng ändern könne, um solche Demos künftig zu verhindern. Die Grünen, immerhin Teil der Landesregi­erung, forderten den Rücktritt Wöllers. Auch Bundesjust­izminister­in Christine Lamprecht (55, SPD) forderte Aufklärung: „Was wir gestern in Leipzig gesehen haben, ist durch nichts zu rechtferti­gen“, so die Politikeri­n. „Die Demonstrat­ionsfreihe­it ist keine Freiheit zur Gewalt und zur massiven Gefährdung anderer“, sagte sie. Eine solche Situation inmitten der Pandemie dürfe sich nicht wiederhole­n.

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Michael Kretschmer (45, CDU)
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Burkhard Jung (62, SPD)
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Roland Wöller (50, CDU)

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