Das Warten auf Zidane junior
HANNOVER - Nicht der verdiente Punktgewinn des FC Erzgebirge oder die Vielzahl
der Ausfälle auf Auer Seite waren am Rande des Zweitligaspiels in Hannover
Gesprächsthema Nummer eins, sondern die mögliche Verpflichtung des vereinslosen Offensivspielers Enzo Zidane, Sohn des dreimaligen Weltfußballers Zinedine Zidane, aktuell Trainer beim spanischen Rekordmeister Real Madrid.
FCE-Präsident Helge Leonhardt war mit dieser Personalie wenige Stunden vor dem Anpfiff im Niedersachsen-Stadion an die Öffentlichkeit gegangen: „Die Gespräche sind weit fortgeschritten“, erklärte Leonhardt: „Enzo will raus aus Madrid, weg von den 40 Fernsehkameras, die ständig auf ihn gerichtet sind. Er ist ein Juwel, das geschliffen werden muss. Bei uns in
Aue ist das möglich.“
Trainer Dirk Schuster wurde auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 direkt nach Enzo Zidane befragt. „Zinedine Zidane war ein überragender Fußballer, gegen den ich im UEFACup mit dem Karlsruher SC gegen Girondins Bordeaux selbst noch gespielt habe. Ich habe sehr gute Erinnerungen an ihn“, sagte der Veilchen-Coach. Zur möglichen Verpflichtung des Juniors gab sich Schuster zugeknöpft: „Personalpolitische Entscheidungen
werde ich nicht in der Öffentlichkeit kommentieren.“
Enzo Zidane wäre nicht der erste Kicker mit königlicher Vergangenheit, der im Lößnitztal aufschlägt. Im Herbst 2013 verpflichtete der damalige FCE-Trainer Falko Götz Innenverteidiger Ivan Gonzalez. Der Spanier war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls vereinslos. Zuvor spielte Gonzalez, der über 13 Zweitliga-Einsätze für die Auer nicht hinauskam, für das B-Team von Real Madrid.
In diesem stand auch der in Bordeaux geborene Enzo Zidane, der bei Real sämtliche Jugendteams durchlief. Der Sprung in die erste Mannschaft war für ihn letztlich zu groß. Im Sommer 2017 verließ der heute 25-Jährige die „Königlichen“. Zuletzt stand der ehemalige französische Junioren-Nationalspieler beim spanischen Zweitligisten UD Almeria unter Vertrag. Wird er jetzt ein Lila-Weißer?
Olaf Morgenstern