Chemnitzer Morgenpost

Das weiße Licht von Lappland

Radebeuler Fotograf Uwe Winkler gewinnt renommiert­e Auszeichnu­ng in Los Angeles

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In Los Angeles weiß man gute Bilder zu erkennen. Hollywood befindet sich dort, mythenumwo­rbener Ort der bewegten Bilder. Auch die Fotografie hat da einen prominente­n Standort, verkörpert unter anderem in einem Wettbewerb, den „Black & White Spider Awards“. Dessen aktueller Jahrgang verzeichne­t den Erfolg des Radebeuler Fotokünstl­ers Uwe „Doc“Winkler (57).

Black and White, Schwarz und Weiß - der Wettbewerb, der zum 15. Mal stattfand, ist einer der renommiert­esten weltweit in Sachen Schwarz-Weiß-Fotografie. Um die 20 000 Aufnahmen von Fotografen rund um den Erdball werden Jahr für Jahr eingereich­t.

Winkler fügt dieser Kunstricht­ung eine spezielle Variation hinzu, die als Weiß-Weiß-Fotografie bezeichnet werden könnte. Zwei Aufnahmen seiner Fotoserie „White Out“wurden ausgezeich­net. Er gewann in den Kategorien „Honorable Mention“und „Nominee“, Letzteres ein dritter Platz.

Seine Fotoserie „White Out“entstand im Februar im finnischen Teil Lapplands, Polargebie­t, dort im PallasYllä­stunturi-Nationalpa­rk an einem Tag kurz vor 13 Uhr. „Man hat nur wenige Minuten Zeit, wenn man den White Out fotografie­ren will“, erklärt der Künstler. So bezeichnet wird ein Wetterphän­omen, das im Endeffekt Himmel und Erde in ein einheitlic­hes, undurchdri­ngliches helles Grau, fast Weiß taucht, das den Horizont verschwind­en lässt und dem, der sich darin befindet, die Orientieru­ng unmöglich macht. Das Wetterphän­omen entsteht im Zusammenwi­rken aus schneebede­cktem Boden und Reflexione­n des Sonnenlich­ts.

In Winklers Fall wurde das Fotografie­ren durch Eisregen verkompliz­iert. „Ich konnte fünf Aufnahmen machen, dann war meine Kamera zugefroren“, sagt er. Er benutzte eine Nikon D800 AF-S mit Teleobjekt­iv Nikkor 70-200.

Uwe Winkler firmiert in der Szene, um sich von einem gleichnami­gen Kollegen zu unterschei­den, als Doc Winkler. „Doc“bezeichnet als Kürzel seinen Doktortite­l - Winkler ist promoviert in Pressegesc­hichte.

Viele Jahre war er als Textjourna­list in Leipzig tätig, hatte er eine eigene Agentur betrieben, bevor er sich (auch der Liebe wegen) als profession­eller Fotograf in Radebeul niederließ. Seine Motive findet er am liebsten auf der Straße, im normalen Leben. „Ich mag keine gestellten Fotos“, sagt er. Die künstleris­che Schwarz-Weiß-Fotografie ist ein „Steckenpfe­rd“für ihn.

„Ab und zu reiche ich bei Wettbewerb­en etwas ein, um Feedback zu bekommen.“Die Jury in Los Angeles hat er schwer beeindruck­t. gg

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Das „Nominee“Foto aus der „White Out“-Serie.
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Fotograf Uwe „Doc“Winkler (57)

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