Erdmännchen, Tiger und Co. haben Corona-Langeweile
se wuseln die Erdmännchen zum Fotoreporter, stellen sich auf ihre Hinterbeinchen und blicken mit ihren Knopfaugen neugierig direkt in die Kamera. „Ohne Besucher fehlt es vielen Tieren an Reizen“, erklärt Zoopädagoge Jan Klösters (37), „sie gehören zu ihrer täglichen Beschäftigung.“Oder anders ausgedrückt: Manch einem Bewohner des Chemnitzer Tierparks ist es momentan ein wenig langweilig.
Da lässt sich sogar der sonst so schüchterne Sibirische Tiger Wolodja ausnahmsweise ganz nah am Gitter sehen. Gut: Wie der Name schon verrät, mag Wolodja es ein wenig kälter und taut dementsprechend erst bei niedrigen Temperaturen so richtig auf.
Das Beschäftigungs-Defizit müssen derzeit die Tierpfleger ausgleichen. Vor allem im Streichelzoo fehlen die Kuscheleinheiten. Als Klösters mit dem Pellet-Futter ankommt, das es sonst beim Automaten gibt, fallen die Ziegen regelrecht über ihn her. Währenddessen freut sich das kleine Wasserschwein Wilma. Das darf ausnahmsweise nämlich mit im Streichelzoo herumtollen (ansonsten nicht, bei dem kleinen Ferkel herrscht Beißgefahr). Die Ruhe bringt also auch Vorteile mit sich. Die Tierpfleger können weitaus freier arbeiten.
Und für die Bewohner stehen Mahlzeiten auf dem Speiseplan, die es sonst eher nicht gibt - aus Rücksicht auf die Besucher. Ganze Tiere zum Beispiel mit Haut und Haar. An einem solchen kann sich Wolodja mehrere Tage laben. Viel unterhaltsamer als so ein Besuch von den Zweibeinern ... gab