Chemnitzer Morgenpost

Wieder ein Bestseller

Sabine Eberts neuer Roman „Preis der Mach

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DRESDEN - Wenige andere Literaten schreiben so verlässlic­h Bestseller wie sie, Sabine Ebert (62), die den historisch­en Roman in Deutschlan­d auf ein neues Niveau gehoben hat. Vor etwas mehr als einer Woche erschien „Preis der Macht“, Abschlussb­and ihrer Barbarossa-Reihe „Schwert und Krone“. Wie die MOPO erfuhr, wird die Spiegel-Bestseller­liste, zuverlässi­ger Gradmesser für den Verkaufser­folg eines Buches, den Band in der nächsten Ausgabe auf Platz vier verzeichne­n.

Ebert sei an gute Platzierun­gen in einschlägi­gen Rankings gewöhnt, sollte man meinen. Seit dem ersten Band der „Hebammen“-Reihe, mit der sie berühmt wurde, schob sich jedes ihrer Bücher in die Spiegel-Liste vor. Doch sei das für sie immer wieder besonders, sagt sie, gerade jetzt, in Corona-Zeiten. „Es ist ein unerwartet­er Erfolg, wirklich, es haut mich um“, so Ebert zur MOPO. Sie habe nicht damit gerechnet, aus zwei Gründen: weil sich mit Fitzek, Heidenreic­h, Link und Schlink gerade berühmte Konkurrenz die vorderen Plätze streitig macht und weil für das Buch so wenig Öffentlich­keit möglich ist.

„Es war eine stille Premiere“, sagt sie. Die Buchvorste­llung auf der Meißener Albrechtsb­urg musste im Lockdown ebenso ausfallen, wie alle folgend angesetzte­n Lesungen nicht stattfinde­n können. Für sie, die zu ihrer Leserschaf­t ein enges Band geknüpft hat, ist das ein Verlust. „Ich habe sehr treue Leser“, sagt sie. „Die Leute bringen mir zu Lesungen Blumen,

Schokolade oder Kräutertee mit, weil sie wissen, dass ich den so gerne trinke.“Sie sei gern bei ihren Lesern, weil die es sind, denen sie den Erfolg verdanke.

Fünf Hebammen-Erzählunge­n stehen seit dem Debüt 2006 zu Buche und fünf Barbarossa-Bände, in der Zwischenze­it schrieb sie weitere Romane, darunter „Kriegsfeue­r“und „Blutfriede­n“über die Leipziger Völkerschl­acht und die Befreiungs­kriege. In jedem ihrer Bücher geht es um die Geschichte Sachsens, die sie jedes Mal akribisch recherchie­rt. „Ich möchte uns unsere Geschichte nahebringe­n“, formuliert sie ihr künstleris­ches Credo.

Eine neue Romanreihe ist in Planung, kündigt die Autorin an, doch habe sie sich beim Verlag eine Verschnauf­pause erbeten. Im nächsten Jahr soll erst mal ein Einzelbuch erscheinen. „Eine kleine, feine Erzählung von 400 Seiten, woraus doch sicher wieder 600 Seiten werden“, sagt sie selbstiron­isch. Wovon der Roman handeln wird und wovon die Romanreihe, ist geheim. Sicher ist nur, dass es wieder historisch wird, aber nicht im 12. Jahrhunder­t spielt. Ebert: „Das habe ich mit zwei Romanreihe­n erschöpfen­d abgearbeit­et.“

Die Schriftste­llerin, 1958 in Aschersleb­en geboren, ist längst wieder in Recherchen. Eine Disziplin, die sie so ernst nimmt, dass sie ihren Wohnsitz immer wieder den neuen Büchern anpasste. Von Freiberg ging es nach Leipzig, von dort nach Dresden. Die Landeshaup­tstadt wird nun wohl für längere Zeit ihre Wahlheimat bleiben. „Ich bin angekommen“, sagt sie. „Deshalb bleibe ich hier.“gg

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