„Schlag ins Kontor“Corona-Fälle erhöhen den Termindruck
STUTTGART - Der extrem unglücklich verlaufene Länderspieltrip der deutschen Nationalmannschaft lässt die Sorgen der Handball-Bundesliga (HBL) immer größer werden. Die positiven Corona-Tests der Nationalspieler Johannes Bitter (TVB Stuttgart) und Marian Michalczik (Füchse Berlin) bringen den engen Terminkalender früh in der Saison durcheinander.
Als Reaktion auf die Testergebnisse sagte die HBL vorsichtshalber erst das gestrige
Spiel zwischen Flensburg-Handewitt und Melsungen ab, weil beide Clubs insgesamt sieben deutsche Nationalspieler - also Kontaktpersonen von Bitter und Michalczik - abgestellt hatten. Wenig später wurden auch die für heute angesetzten Partien Kiel gegen Füchse Berlin und Hannover-Burgdorf gegen Göppingen verlegt.
Alle Spiele sollen nachgeholt werden. Doch die vorsorglichen Absagen stellen die Bundesliga vor
Probleme. „Wir haben schon eine angespannte Lage, weil jeder Club um seine Existenz bangt. Diese Absagen jetzt sind ein zusätzlicher Schlag ins Kontor“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.
Gestern Mittag hatten der Deutsche Handballbund und die Füchse Berlin mitgeteilt, dass nach Bitter auch Michalczik positiv getestet worden war. Während der vergangenen Länderspielwoche mit den EM-Qualifikationsspielen gegen Bosnien-Herzegowina und am Sonntag in Estland waren ihre Tests noch negativ ausgefallen.
Schon vorab hatten zahlreiche Clubs und Nationalspieler ihre Bedenken bezüglich der Länderspielreise geäußert. Trotzdem betonte Bitter auch nach seinem positiven Test, dass der DHB alles für den bestmöglichen Schutz der Nationalspieler getan habe. Wo und wie er sich angesteckt haben könnte, konnte sich der 38-Jährige nicht erklären.