Geiger, Rydzek und Co. brennen auf WM vor der eigenen Haustür
OBERSTDORF - Karl Geiger hätte auch zu Fuß zur WM kommen können, Johannes Rydzek mit dem Rad, Katharina Althaus mit dem Bus. Kurzstrecke, wohlgemerkt. Gleich sieben waschechte Oberstdorfer kämpfen ab heute bei der „WM dahuim“um Gold, Silber und Bronze. Wäre das „Team Oberstdorf“ein eigenes Land, es hätte im Medaillenspiegel beste Chancen auf einen vorderen Platz.
„Ich bin in Oberstdorf tief verwurzelt. Ich bin hier geboren, bin hier aufgewachsen. Das ist Heimat für mich“, sagt Skispringer Geiger. Vor zwei Jahren gewann der Allgäuer zweimal WM-Gold und einmal Silber. Zählt man die Erfolge der Kombinierer Rydzek und Vinzenz Geiger sowie der Skispringerin Althaus hinzu, waren die Oberstdorfer in Seefeld an dreimal Gold und dreimal Silber beteiligt, das wäre Rang drei im Ranking gewesen.
Das erfolgreiche SeefeldQuartett ist nun auch bei der Heim-WM am Start, zudem wird der SC Oberstdorf von den Langläuferinnen Laura Gimmler, Sofie Krehl und Coletta Rydzek, der Schwester von Johannes, vertreten. Hinzu kommt Andreas Bauer, der Bundestrainer der Skispringerinnen. Zudem trainiert seine Springerin Juliane Seyfarth ebenso wie Severin Freund am Stützpunkt Oberstdorf.
Sie alle haben seit Jahren auf diese WM vor der eigenen Haustür
hingefiebert. Und nun, ausgerechnet, können Freunde und Familie nicht mit dabei sein. „Mit Fans und Zuschauern wäre es einfach unbeschreiblich genial gewesen“, sagt der sechsmalige Weltmeister Rydzek. Kombinierer-Kollege Vinzenz Geiger setzt trotzdem auf den Heimvorteil. „Es ist gigantisch, wenn man auf den Strecken und Schanzen, auf denen man täglich trainiert, auch noch eine WM haben darf“, sagt der viermalige Saisonsieger. Und doch bleibt ein bisschen
Wehmut: „Wer die Bilder der WM 2005 vor Augen hat, wird extrem traurig sein.“Damals kamen 400 000 Fans in das kleine Oberstdorf.