Bayer & Hoffenheim kläglich gescheitert
Achtelfinale der Europa League geht ohne deutsche Vereine über die Bühne
LEVERKUSEN/SINSHEIM Statt erstmaligem Triumph erneut blamables Scheitern: Die Europa League und die Bundesliga werden einfach keine Freunde.
Die TSG Hoffenheim und Bayer Leverkusen gingen nach erschreckend blutleeren Vorstellungen bereits im Sechzehntel-Finale k.o, das Ausscheiden gegen die international maximal zweitklassigen Gegner von Molde FK und Young Boys Bern war fast schon fahrlässig - und bedeutet für die Bundesliga einen immensen Imageschaden.
Erst zum zweiten Mal nach 2013 schaffte es keine deutsche Mannschaft ins Achtelfinale der Europa League, der VfL Wolfsburg war schon in der Qualifikation gescheitert. Es ist allerdings nur einer von vielen Tiefpunkten im zweithöchsten europäischen
Wettbewerb. Die Bundesliga wartet bereits seit 24 Jahren auf einen Triumph, letzter deutscher Sieger war 1997 Schalke 04 im UEFA-Cup.
Die wohl mit den größten Hoffnungen gestarteten Leverkusener
verloren nach der 3:4-Pleite im Hinspiel auch das Rückspiel gegen den Schweizer Meister Bern mit 0:2 (0:0). „Es ist eine Riesenenttäuschung. Über zwei Spiele gesehen sind wir vollkommen zu Recht ausgeschieden“, gab Trainer Peter Bosz zu. Das Scheitern im Europacup passt zur beängstigenden Abwärtsspirale der Werkself im Jahr 2021. Peinliches Pokal-Aus beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen, in der Liga Absturz auf
Rang fünf - insgesamt nur drei der letzten 15 Pflichtspiele gewonnen. „Das ist nicht unser Anspruch“, sagte Nationalspieler Jonathan Tah, „wir erwarten mehr von uns selbst.“Für Coach Bosz (57) wird die Luft dünner.
Eine schwere Herausforderung wartet auf Hoffenheim-Coach Sebastian Hoeneß nach dem erschreckend schwachen 0:2 (0:1) im Rückspiel gegen Molde/ Norwegen (Hinspiel 3:3). Die Enttäuschung sei weiterhin groß, doch es gehe darum aufzustehen. „Das ist eine Charakterfrage. Das ist unser Job und unsere Pflicht“, betonte Hoeneß.