Veilchen wollen Sieg im 500. Spiel
AUE - Der FC Erzgebirge hat sich ins Zeug gelegt, um das 75-jährige Vereinsjubiläum und die 500. Zweitliga-Partie heute gegen Hannover 96 gebührend zu feiern. Kesse Fans spannten gar den „Nischel“in
Chemnitz mit ein. Doch was wäre eine lila-weiße Festwoche ohne ihren krönenden Abschluss? Nur halb so schön, wie Coach Dirk Schuster weiß.
„Wir wollen deswegen das richtige Geschenk liefern“, versprach der 53-Jährige. Da Singen nicht zu seinen Stärken zählt, wie er mit einem Augenzwinkern verriet, kann die Musik nur auf dem Platz spielen.
Obwohl Schuster doch auch ein Loblied auf das abhielt, was in der Vergangenheit und vor allem nach der Wende am Standort geleistet wurde.“Was hier entstanden ist, ist nicht selbstverständlich, sondern außergewöhnlich, mit nach Hannover dann 500 Zweitliga-Partien“, findet Schuster angesichts 15 Zweitliga-Spielzeiten: „Vor 20, 25 Jahren hätte das diesem Verein keiner zugetraut, vor allem nicht die, die damals eine größere Geige spielten.“
Wenn man es herunterbricht, zählt(e) der Kumpelverein die Hälfte der Zeit seit der Wiedervereinigung zu den 36 Topteams im deutschen Profifußball, partizipierte dadurch an der immer höheren Vergütung der Fernsehgelder - Einnahmen, die gleichermaßen umsichtig in Beine und Steine investiert wurden. „Daraus
ziehen wir als Mannschaft und Trainerteam Nutzen und wollen uns auch weiterhin in der 2. Liga etablieren“, unterstreicht Schuster.
Denn die TV-Einnahmen machen rund die Hälfte des Etats aus. Je besser der FCE abschließt, desto mehr kann über die Fünfjahreswertung erlöst werden. Aue kommt zugute, dass man bei Klassenerhalt dann fünf Jahre hintereinander die 2. Liga gehalten hat und nach der „500“die nächsten Meilensteine angehen kann. „Es ist eine große Ehre bei diesem Spiel mitwirken zu dürfen!“, unterstreicht Schuster. Dürfen ist das eine, können das andere. Neben den Langzeitverletzten Malcolm Cacutalua, Fabian Kalig und Philipp Riese fehlt Louis Samson wegen der fünften Gelben. Zurückkehren wird Florian Ballas. Da drängt sich ein Wechsel in der Viererkette auf - Ballas rein und Ognjen Gnjatic eins vor auf die Sechs für Samson.
„In Kiel haben wir hinten einen guten Job gemacht. Ognjen weiter in der Viererkette zu behalten, wäre ein guter Ansatz. Wir tüfteln noch, da Hannover den Gegner gerne spiegelt und wir die Möglichkeit haben wollen umzuswitchen - wie der Engländer gerne sagt.“Michael Thiele