20 Tiere tot! Auto rast in Schafherde
Horrorunfall in Nordsachsen: Am Dienstagabend hat eine Schäferin (42) ihre Schaf- und Ziegenherde unbeleuchtet über die stockdunkle Bundesstraße 87 gelotst. 20 Tiere bezahlten den Leichtsinn mit ihrem Leben.
Es war kurz vor 21 Uhr, als die Hirtin in der Nähe der Stadt Taucha ihre aus 250 Tieren bestehende Herde über die B 87 trieb. Nach Angaben der Polizei assistierten ihr zwei Gehilfen und zwei Hütehunde. Allerdings hatte sich die Schäferin für das Übersetzen eine denkbar ungünstige Stelle ausgesucht - nur wenige Meter hinter einer Bergkuppe.
Ein Seat-Fahrer (59), der aus Richtung Eilenburg kam, hatte keine Chance. Auf der für Tempo 100 freigegebenen Strecke sah er die Tiere viel zu spät und raste frontal in die Herde. „Unsere Kollegen haben vor Ort keine Bremsspuren gefunden“, sagte Polizei-Sprecher Fabian Reinhardt.
Ziegen und Schafe flogen bei dem Aufprall durch die Luft. Drei Tiere klemmten unter dem bis zur A-Säule eingedrückten Auto. Augenzeugen verglichen die Szenerie mit einem „Schlachtfeld“. Zumal die Schäferin verletzte Tiere noch vor Ort mit einem Messer vom Leiden erlöste. Insgesamt 14 Ziegen und sechs Schafe ließen bei dem Unfall ihr Leben. Der Autofahrer wurde leicht verletzt.
Die Polizei ermittelt nun gegen die Hirtin. Laut StVO hätte sie die Herde beim Übersetzen vorn und hinten beleuchten müssen. Den Regularien der Sozialversicherung für Landwirtschaft zufolge darf der Viehtrieb über öffentliche Straßen zudem nur an übersichtlichen Stellen und bei Tageslicht durchgeführt werden. -bi.