Vorerst keine weiteren Richter-Werke für Dresden
Dauerleihgaben verlängert, aber ...
DRESDEN/KÖLN/BERLIN - Er beginnt, seinen Nachlass zu regeln: Der Dresdner Maler Gerhard Richter (89) - bedeutendster Gegenwarts-Künstler - hat letzte Woche gut 100 seiner Werke als Dauerleihgabe an die Berliner Nationalgalerie übergeben (MOPO berichtete). Dresden selbst konnte sich zumindest bereits vorhandene Werke dauerhaft sichern.
Zur Verwaltung seiner noch in eigenem Besitz befindlichen Werke hat Gerhard Richter eine von ihm und seiner Familie betreute Gerhard Richter Kunststiftung gegründet. Die gab nun jüngst Werke wie etwa den legendären vierteiligen „Birkenau“-Zyklus als Dauerleihgabe an Berlin.
Dresden bekomme laut dem Sprecher der Staatlichen Kunstsammlungen
Dresden (SKD) vorläufig keine weiteren Schenkungen dieses Umfangs. Stattdessen konnten vorhandene Dauerleihgaben wie etwa die Arbeiten „Schädel“, „Grauschlieren“oder „Grau“mit einem neuen Dauerleihvertrag zwischen den SKD und der Gerhard Richter Kunststiftung weiterhin für die Stadt gesichert werden.
Eine ähnlich spektakuläre Gabe wie die an Berlin schließt das der SKD nahe Gerhard Richter Archiv ebenfalls vorerst aus. Deren Leiter Dietmar Elger (63) erklärt: „Wir sind mit der neuen Gerhard Richter Kunststiftung eng verbunden.“Nur verwalte man deshalb nicht den privaten Fundus, aus dem manche Werke auch noch in den Verkauf gehen dürften. Aber: Mit manchen Exponaten des Stiftungsbestandes - auch jenen, die nach
Berlin gehen werden - plane man in Dresden eine Ausstellung zu Gerhard Richters 90. Geburtstag im kommenden Februar. Elger: „Wenn wir Bedarf haben und etwas benötigen, dann wird er uns etwas geben.“Ansonsten sei man mit dem, was man habe, gut ausgestattet. Mit einem großen Schenkungs-Coup aus privaten Beständen rechnet Elger ohnehin nicht: „Sooo viel ist nicht mehr vorhanden.“hn