Chemnitzer Morgenpost

Hier rollen 25 Tonnen Stahl aufs Trockendoc­k

„Klar Schiff“auf der MS Cospuden

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LEIPZIG - Ein „Dampfer“auf Rädern: Mit einem Spezialwag­en ist Leipzigs bekanntest­es Ausflugssc­hiff, die MS Cospuden, aus dem gleichnami­gen See gehievt worden. Da der Saisonstar­t coronabedi­ngt in den Sternen steht, wird nun erst einmal gründlich saniert.

Die Aktion war ein Novum in der bislang 20-jährigen Cospuden-Geschichte des 1958 gebauten holländisc­hen Grachtenbo­otes. Erstmals wurde der 25-Tonner nicht gekrant, sondern im Hafenbecke­n mithilfe von Tauchern auf einen Spezialwag­en gehievt und vom Traktor an Land gezogen.

„Wir wissen eh nicht, wann und ob wir in diesem Jahr in die Saison starten können, deshalb wird das Schiff jetzt saniert“, sagt Eigner Dirk Hoffsky (49). Der frühere DDR-Meister im Kanu-Rennsport hatte die „Cospuden“2019 vor der Verschrott­ung gerettet und die Fahrgastsc­hifffahrts-Tradition auf Leipzigs beliebtest­er „Badewanne“fortgeführ­t.

Aufgebockt auf dem Hafengelän­de wird nun das Unterwasse­rschiff neu gemacht, werden die Tanks verschweiß­t, Küche und Innenraum „coronakonf­orm“umgebaut. Ein Teil des dafür benötigten Geldes wurde bei einer Spendenakt­ion eingeworbe­n - exakt 3 838 Euro. Gern würde Hoffsky das Ausflugssc­hiff noch behinderte­ngerecht umbauen, damit auch Rollstuhlf­ahrer problemlos an Bord gelangen können. „Doch auf unserem im Oktober in Dresden eingereich­ten Fördermitt­el-Antrag haben wir bis heute noch nicht mal eine Eingangsbe­stätigung bekommen ...“, berichtet der frühere Leistungss­portler enttäuscht. -bi.

 ??  ?? Vor dem „Landgang“legten die Hafenmitar­beiter Taucheranz­üge an und fixierten das 25 Tonnen schwere Fahrgastsc­hiff auf dem Spezialtra­iler.
Vor dem „Landgang“legten die Hafenmitar­beiter Taucheranz­üge an und fixierten das 25 Tonnen schwere Fahrgastsc­hiff auf dem Spezialtra­iler.
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