12 Top-Klubs gründen Super League Europas Fußball droht Zerreißprobe!
MONTREUX - Der europäische Fußball steht vor einer Zerreißprobe ungeahnten Ausmaßes: Zwölf Top-Klubs haben eine jahrelange Drohung wahr gemacht und die Gründung einer neuen Super League beschlossen.
Die Vereine aus Spanien, England und Italien wollen nach eigenen Angaben aber Teil ihrer nationalen Ligen bleiben, der Wettbewerb soll unter der Woche ausgespielt werden und stünde in direkter Konkurrenz zur Champions League.
Bei den Vereinen handelt es sich um den FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, Tottenham Hotspur, den FC Arsenal und FC Chelsea, Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid sowie Juventus Turin, AC Mailand und Inter Mailand.
Sie gehen auf Konfrontationskurs zu FIFA und UEFA, die Profis der abtrünnigen
MONTREUX - Der Sportrechtler Paul Lambertz sieht „keine Handhabe“für die UEFA, die Super League zu verhindern: „Denn rechtlich ist sie Monopolist, schließlich ist sie der einzige Anbieter eines europäischen Wettbewerbs. Sie darf also nicht alles machen, was sie will.“In einem ähnlichen Fall hat die Eislauf-Union (ISU) die eigenen Statuten ändern müssen, damit Athleten auch an externen Events teilnehmen können.
Für DFL-Geschäftsführer Christian Seifert ist klar: „Wirtschaftliche Interessen einiger weniger Top-Klubs dürfen nicht die Abschaffung gewachsener Strukturen im gesamten europäischen Fußball zur Folge haben. Es wäre insbesondere unverantwortlich, die nationalen Ligen als Basis des europäischen Profifußballs auf diese Weise irreparabel zu beschädigen.“
Selbst der britische Premierminister Boris Johnson bezieht Stellung: „Pläne für eine europäische Super League wären für den Fußball sehr schädlich. Sie würden das Herzstück des nationalen Spiels treffen und die Fans im ganzen Land betreffen.“
Rudi Völler, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, zeigt klare Kante: „Wer in dieser Liga mitspielen will, muss aus allen nationalen Ligen aussortiert werden. Mit allen Mannschaften.“
Und Ex-Weltmeister Lukas Podolski bringt es auf den Punkt: „Fußball ist Glück, Freiheit, Leidenschaft, Fans und ist für jeden. Dieses Projekt ist ekelhaft und nicht fair.“
Vereine gnadenlos verbannen will. „Meiner Meinung nach müssen die Teams und Spieler von all unseren Wettbewerben ausgeschlossen werden. Es wird ihnen auch nicht mehr erlaubt sein, für ihre Nationalmannschaften aufzulaufen“, sagte UEFABoss Aleksander Ceferin. Ob dies schon bei der EM im Sommer gelten werde, könne er noch nicht sagen.
Deutsche Teams wie Bayern München und Borussia Dortmund oder der französische Primus Paris St. Germain sind zunächst nicht beteiligt. Allerdings würden noch „drei weitere Vereine eingeladen“, teilte die exklusive Gruppe mit. Insgesamt sei Platz für 20 Mannschaften.
„Es geht um Gier, Eigennutz und Narzissmus einiger Personen. Wir sind alle vereint gegen diesen Nonsens eines Projekts“, sagte Ceferin. Den Menschen, die den Fußball lieben, werde „ins Gesicht gespuckt“. Die UEFA werde alles tun, um das Super-League-Projekt zu verhindern.
Die UEFA hat die Reform der Champions League ab der Saison 2024/25 beschlossen. Der neue Modus sieht ab 2024 eine Aufstockung von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer
Evor. Der Wettbewerb wird künftig im „Schweizer Modell“gespielt. Demnach bestreitet jeder Klub zehn Gruppenspiele gegen zehn anhand einer Setzliste zugeloste Gegner. Daraus wird eine Gesamttabelle der 36 Teams ermittelt, anhand derer die acht bestplatzierten Mannschaften direkt in die K.o.-Runde einziehen. Die Teams auf den Rängen neun bis 24 spielen in Playoffs die weiteren Teilnehmer der K.o.-Runde aus.
Das sind die 12 Klubs:
FC Liverpool Manchester United
Manchester City Tottenham Hotspur FC Arsenal FC Chelsea Real Madrid FC Barcelona Atletico Madrid Juventus Turin AC Mailand Inter Mailand